Unisport in Gefahr?

von Robert Braumann


Die Außenanlagen sind gut in Schuss, doch Studenten schlagen Alarm – es fehlen Turnhallen. Foto: Robert Braumann
Die Außenanlagen sind gut in Schuss, doch Studenten schlagen Alarm – es fehlen Turnhallen. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Marode Turnhallen, hohe Auflagen, mangelnde Kooperation? Wenn es nach Magnus Jensen (Obmann, Sport) und Rebbeca Domke (ASTA-Braunschweig) geht, dann ist der Unisport in Braunschweig in argen Problemen.

Domke beschreibt die Situation wie folgt: "Viele Räumlichkeiten können wegen der Brandschutzauflagen nicht mehr so genutzt werden wie früher. Es ist dazu schwierig überhaupt etwas zu organisieren. Immer wieder legt die Hochschulverwaltung den Studenten Steine in den Weg." Magnus Jensen beschreibt ein aktuelle Beispiel. "Am letzten Wochenende fand das Braunschweiger Floorball-Mixedturnier statt. In den vergangenen Jahren konnten wir es immer in der Sporthalle am Rebenring machen, die angrenzenden Seminarräumen und die Halle konnten für Übernachtungen der Spieler aus ganz Deutschland genutzt werden." In diesem Jahr wäre es nach Brandschutzauflagen nur noch möglich gewesen mit 60 Personen in der Halle zu sein. Die Seminarräume sollten nicht mehr für Übernachtungen bereitgestellt werden. Für das Turnier natürlich völlig absurd und fast das Aus, berichtet Jensen. Er hat es mit großen Anstrengungen geschafft das Turnier in die Halle an der Beethovenstraße zu verlegen, doch eigentlich müsse es doch auch im Interesse der Universität sein, solche Veranstaltungen in Braunschweig zu behalten. Die Unterstützung vermisse er. Domke ergänzt: "Mit solchen Verboten und ohne konkrete Lösungsvorschläge geht auch die Vernetzung mit anderen Universitäten den Bach runter." Die Turniere wären immer eine Möglichkeit, sich auch mit anderen Studenten von anderen Universitäten auszutauschen. Leider würden immer weniger stattfinden.

Babamixed nach Göttingen abgewandert


Das beliebte Basketball-Turnier Babamixed wäre zum Beispiel schon nach Göttingen abgewandert, obwohl es in Braunschweig eine große Tradition hatte. "Es ist doch traurig solche Aushängeschilder zu verlieren", findet Domke. Sie verdeutlicht die Probleme mit dem Beispiel der Schwimm-Mannschaft der TU. Diese hätte keine Möglichkeit mehr an der Universität zu trainieren, da es kein Becken mehr gibt. Jensen berichtet zudem von miesen Zuständen an der Sporthalle am Campus-Nord. "In den Semesterferien wird hier Teppich verlegt und es werden Klausuren geschrieben. Beim Semesterbeginn wird er wieder herausgerissen, der Staub bleibt dann für uns Sportler zurück. Der Hallenboden ist dann so rutschig, dass man kaum Halt hat. Reinigung ist Fehlanzeige. Das sind alles so Momente, wo man sich fragt, ist das eigentlich allen egal?", erzählt Jensen.

Unterstützung erwünscht


Die beiden betonen, dass in den letzen Wochen besonders Prof. Dr. Susanne Robra-Bissantz (Vizepräsidentin für Studium und Kooperation) sich sehr für die Thematik eingesetzt habe. Wenn sie keine Unterstützung erhalte, könne aber wenig passieren. Sie regen an, ob man für Veranstaltungen nicht auch städtische Turnhallen oder Gebäude nutzen könnte und wünschen sich mehr Kooperation mit der Hochschulverwaltung. "Es wäre schön, wenn wir nicht immer nur Verbote und Auflagen bekommen würden, sondern auch einmal Alternativen angeboten bekämen. Schließlich ist das Ziel ja ein breites Angebot an Veranstaltungen bieten zu können. Sie sind elementar wichtig für die Vernetzung der Studenten.", schließt Domke das Gespräch.

Von der TU Braunschweig liegt aktuell noch keine Stellungnahme vor.


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