Braunschweig. Mit einer Kundgebung und Demonstration am heutigen Montagabend will die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf die Notsituation in den Krankenhäusern hinweisen und die Solidarität mit den Beschäftigten im Gesundheitsbereich bekunden. Gleichzeitig will man aber auch ein Zeichen gegen die sogenannten "Spaziergänge" setzen, die seit einigen Wochen immer Montags von Kritikern der Corona-Maßnahmen durchgeführt werden. Das teilt ver.di in einer Pressemeldung mit.
Überlastete Intensivstationen in den Krankenhäusern belasteten alle Krankenhäuser. Operationen müssten verschoben werden und das Personal abreite am Limit und gehe auf dem Zahnfleisch. Viele Pflegekräfte hielten das nicht mehr aus und schieden aus dem Beruf aus, so ver.di. Für „Spaziergänge“ von Impfgegnern, wie sie in vielen Orten, auch in Braunschweig durchgeführt werden, habe man daher kein Verständnis. Angelika Schwarz, Initiatorin, Beschäftigte bei der Arbeiterwohlfahrt und ehrenamtlich bei ver.di aktiv (Landesfachbereichsvorsitzende ‚Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen‘): „Wir können das überhaupt nicht nachvollziehen: Die einen müssen alle Belastungsgrenzen überschreiten, weil massenhaft Covid-Erkrankte in den Krankenbetten liegen und die andere spazieren ohne Maske und ohne Abstand durch die Innenstadt und erzählen was von ‚Freiheit‘.“
ver.di-Sekretär Marcel Richter ergänzt, dass die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern und in der Pflege noch nie gut waren: „Personal hat schon lange gefehlt und die Belastung ist gestiegen. Aber Corona mit den ganzen Schutzvorschriften und dem Druck durch die zusätzlichen Intensivpatientinnen und -patienten setzt die Krone auf.“ Die Beschäftigten erwarteten jetzt Unterstützung – am Arbeitsplatz, durch die Politik und in der Öffentlichkeit.
Demo startet um 18:15 Uhr
Richter kündigt außerdem an, dass heute Abend Beschäftigte aus dem Gesundheitsbereich zu Wort kommen werden, wie auch Arbeitgeber, sowie ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller. Los geht es um 18:15 Uhr in der Straße Kleine Burg. Von dort geht die Demonstration zum Schlossplatz, wo gegen 19:30 Uhr die Kundgebung beginnt.
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