Braunschweig. "Versuche das Unmögliche, um das Mögliche zu erreichen!" So lautet der Wahlspruch von Professor Dr. Joachim Ullrich, Präsident der Physikalisch-technischen Bundesanstalt (PTB) und seit dem heutigen Mittwoch Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Im Rahmen einer Feierstunde im Altstadtrathaus wurde ihm die Auszeichnung von Oberbürgermeister Ulrich Markurth im Namen des Bundespräsidenten überreicht.
"Professor Dr. Ullrich hat als Wissenschaftler durch seine international herausragenden Leistungen auf den Gebieten der Atom-, Molekül- und Laserphysik das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland weltweit in herausragender Weise gefördert und als Wissenschaftsmanager durch seinen vorbildlichen Einsatz entscheidende Beiträge zum Aufbau erfolgreicher internationaler Wissenschaftskooperationen geleistet", heißt es in der offiziellen Verleihungsbegründung.
Netzwerker und Motivator
Auch Markurth lobteeinerseits die "Leistungen für die Wissenschaft in den Physiklaboren der Welt", andererseits Ullrichs Wissenschaftsmanagement. Unter anderem habe er in Hamburg drei Institute zusammengeführt und die Hansestadt zu einem internationalen Forschungs-Hot-Spot werden lassen. Daher sei es ein "Glücksfall für unsere Stadt der Wissenschaft", dass sich Professor Ulrich 2012 entschieden habe, die Leitung der PTB zu übernehmen, so Markurth. Er habe ihn als großen Netzwerker und Motivator kennen gelernt. Er sei jemand, der es liebe und auch beherrsche Projekte anzustoßen.
Fünf Privilegien
Professor Ullrich dankte vor allem seiner Familie. Foto: Dontscheff
Professor Dr. Joachim Ullrich betonte in seiner Dankesrede, dass er und seine Familie sich in Braunschweig sehr wohl fühlten und die Löwenstadt auch privat immer mehr zu seinem Lebensmittelpunkt würde. Für seinen Erfolg mache er fünf Privilegien verantwortlich, die er sein ganzes Leben lang genießen durfte. Erstens habe er stets mit großartigen Menschen zusammengearbeitet. Seien es seine eigenen Professoren, später seine Studenten, die großartigen Kollegen und nicht zuletzt die Sekretärinnen, mit denen er immer Glück gehabt habe.
Das zweite Privileg sei die Freiheit gewesen, immer das forschen zu können, was ihm in den Sinn gekommen sei. Freiheit verbunden mit Verantwortung sei für ihn das allerhöchste Gut. Ein weiteres Privileg sei, dass er nach seiner Definition nie richtig arbeiten musste. Es war ihm stets bewusst, dass jemand anderes arbeiten müsse, um das Geld zu erwirtschaften, damit er forschen könne. Aus diesem Grund habe er auch stets eine große Verantwortung für die finanziellen Mittel verspürt.
Zu den Gästen gehörten unter anderem alle stellvertretenden Bürgermeister und verschiedene Vertreter aus dem Rat der Stadt. Foto: Dontscheff
Demokratie und Freiheit
Ein weiteres Privileg sei, dass es eben immer ausreichend finanzielle Mittel gegeben habe. Er gab der ihn auszeichnenden Bundesrepublik seinen Dank zurück. "Dass wir in Demokratie und Freiheit leben, dafür muss man kämpfen", so Ullrich. Das exzellente Wissenschaftssystem in Deutschland habe ihm alles ermöglicht.
Zu guter Letzt sei seine Familie das fünfte Privileg. Er dankte seinen Eltern (seine Mutter Dora war unter den Gästen, sein Vater ist bereits verstorben), dass sie ihm die wissenschaftliche Karriere ermöglicht hätten. Und er dankte seiner "verständnisvollen und geduldigen Frau".
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