Braunschweig. Im Namen des Bundespräsidenten hat der Erste Stadtrat Christian Geiger Helga Lachnit mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Helga Lachnit engagiert sich seit mehr als vier Jahrzehnten im kirchlichen Bereich und setzt sich international für die Interessen von Frauen ein. Der Orden wurde im Rahmen einer Feierstunde vergeben.
Für ihren jahrelangen Einsatz in dem Verband Katholischer Frauen Deutschlands ist die Braunschweigerin Helga Lachnit am Freitagmittag mit dem Verdienstorden geehrt worden. Die Übergabe geschah durch den Ersten Stadtrat Christian Geiger. "Sie haben sich seit 40 Jahren in der St. Christophorus Gemeinde engagiert und mit unermüdlichem Einsatz auf die Defizite in Kirchengemeinden hingewiesen", so Stadtrat Geiger. Helga Lachnit hätte sich in all den Jahren für die Frauenrechte innerhalb der katholischen Kirchengemeinde stark gemacht und sozialpolitische Themen zum Diskurs gestellt. "Ihrem Engagement sowie der aktiven Mitwirkung ist es außerdem zu verdanken, dass 2013 die Verbraucherzentrale in Braunschweig eröffnet wurde", sagte Geiger. Die Laudatoren beschrieben die Medaillenträgerin als selbstbewusst, selbstbestimmend und beharrlich. Lachnit hätte überall dort, wo Diskurs nötig gewesen sei, die Interessen der Frauen vertreten. Sie sei eine tüchtige Frau und die Seele der katholischen Frauenbewegung.
Helga Lachnit bedankte sich für die Glückwünsche und berichtete von den Anfängen ihres kirchlichen und frauenrechtlichen Engagements. "Es ist 55 Jahre her, das befand ich mich in einer Kirche in München. Ich folgte der Predigt, als eine Nonne aufsprang, auf die Bank hüpfte und rief: 'Ich fordere das Priesteramt für Frauen'. Damit war der Stachel bei mir gesetzt. Jahre später gingen meine Töchter dann als Ministrantinnen zum Alter der St. Chistophorus Kirche – es gab Zeiten, da waren Frauen lediglich als Putzfrauen in der Kirche beschäftigt", erzählt Lachnit. Ihr Amt als Frauen-Dekanats-Leiterin hätte ihrem Leben zusätzlich eine neue Richtung gegeben. "Wir haben mithilfe dieser Arbeit gelernt, dass die Uhren in der Kirche langsamer gehen. Es benötigt viele keine Schritte und es hat sich schone eine Menge verändert, aber wir haben noch längst nicht alles erreicht. Nun wünsche ich mir, dass dieser Weg, den wir gemeinsam gehen, noch lange nicht zu Ende ist."
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