Braunschweig. Zum Gedenken an die Pogromnacht zeigt der Deutsch-Polnischer Kulturverein Braunschweig am 9. November ab 18 Uhr den Film „Wir sind Juden aus Breslau“ im Roten Saal im Schloss Braunschweig.
Der bewegende Film erzählt von Juden aus Breslau, die zu Beginn des Zweiten Weltkrieges Jugendliche waren. 14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films. Sie sind Überlebende der Schoah, allesamt über 90 Jahre alt. Sie stammen aus dem heute polnischen Breslau (Wrocław), der ehemals drittgrößten jüdischen Gemeinde des damaligen „Deutschen Reiches“, die heute noch gerade 300 Mitglieder zählt. Als Heranwachsende haben sie während der Zeit des Nationalsozialismus unfassbares Leid erlebt, von dem sie nun als einige der letzten Zeitzeugen dieses finstersten Kapitels deutscher und europäischer Geschichte vor der Kamera erzählen. Die Dokumentation der Berliner Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies zeichnet zudem ihre späteren Erfahrungen während und nach dem Krieg nach. Ein Film, der anhand der Lebensschicksale der Protagonisten auch die Gründung des Staates Israel mit den Erfahrungen des Holocaust in Verbindung setzt.
Die Protagonisten flohen aus Breslau, um ihr Leben an anderen Orten auf der Welt friedlich weiterführen zu können: Es führte sie etwa nach Israel oder nach Amerika. Unter ihnen befinden sich auch der Historiker Walter Laqueur und der kurz nach den Dreharbeiten verstorbene Historiker Fritz Stern. Darüber hinaus berichtet er auch über Anita Lasker- Wallfisch, eine der letzten bekannten Überlebenden des so genannten Mädchenorchesters in Auschwitz. In dem didaktisch wertvollen Film wird Geschichte schonungslos erzählt.
Die Regisseurin Karin Kaper wurde für den Film mit dem Kulturpreis Schlesien 2017 des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Der renommierte Preis würdigt herausragende künstlerische Leistungen, die sich in besonderem Maße um die deutsch-polnischen Beziehungen verdient gemacht haben. „Wir sind Juden aus Breslau“ feierte bereits 2016 Welt- und Deutschlandpremiere. Im November dieses Jahres folgt der reguläre Kinostart. Vorab wird der Film vom Deutsch- Polnischen Kulturverein Braunschweig e. V. in Kooperation mit dem städtischen Fachbereich Kultur in Anwesenheit des Regisseurs Dirk Szuszies im Roten Saal des Schlosses, Schlossplatz 1, gezeigt.
Karten sind unter der Rufnummer 0531 470-4848 od. online unter www.braunschweig.de/dok reservierbar. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 4 Euro.
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