Vivento-Mitarbeiter haben Angst vor Niederlassungs-Schließung

von Sina Rühland


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Braunschweig. 130 Mitarbeiter der Telekom-Tochter Vivento Customer Service GmbH (VCS) haben am Donnerstag für den Erhalt der von der Schließung bedrohten Standorte demonstriert. Die angekündigten Geschäftsaufgaben betreffen zwar noch nicht die Braunschweiger Niederlassung, und doch hätten die Mitarbeiter Angst vor dem, was kommen könnte, sagte Vivento-Betriebsratsvorsitzender und Verdi-Ortsvereinsvorsitzender Jürgen Sonnenbrodt. 



Aus 15 werden 5: Die Vivento Customer Service GmbH will bis 2017 die bundesweit 15 Standorte auf zukünftig fünf reduzieren. "Die Beschäftigten sollen laut Geschäftsführung zukünftig zu den dann verbleibenden Niederlassungen und Außenstellen pendeln", sagte Sonnenbrodt. Betroffen von der Schließung seien laut Planung unter anderem die Standorte Kassel, Uelzen und Henningsdorf. Mitarbeiter würden in Folge angehalten zu pendeln oder in die Region Braunschweig zu ziehen. "Dass die Mitarbeiter eine tägliche Pendelstrecke von bis zu 200 Kilometern auf sich nehmen, ist untragbar", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Kerstin Chagoubi. Am Meisten würde es Teilzeitkräfte und Menschen mit Behinderungen treffen – dies sei sozialunverträglich. Der Bundesvorsitzende der Kommunikationsgewerkschaft DPV, Volker Geyer, warf der Telekom-Tochter vor, Mitarbeiter auf diese Weise aus dem Unternehmen drängen zu wollen.

Im Januar soll verhandelt werden


Sollten die Verhandlungs- und Sondierungsgespräche zwischen Verdi, Betriebsrat, Vivento-Geschäftsführung und Arbeitgeberverband scheitern, würden zusätzlich der 220 örtlichen Servicecenter-Mitarbeiter weitere 180 aus den geschlossenen Standorten beschäftigt werden. Die Mitarbeiter aus Braunschweig wollten mit der Demonstration vor allem Solidarität bekunden, so Sonnenbrodt.

Neben den Verhandlungen um den Standort-Erhalt, will Verdi zudem Altersteilzeit und Entgeld diskutieren. "Nach der Gründung der Telekom-Tochtergesellschaft 2004 sind die Tariflöhne um fast neun Prozent gesunken", so Chagoubi. Die Sondierungsgespräche beginnen am 19. Dezember, die Verhandlung ist für den 19. Januar angesetzt.


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