Braunschweig. Die sommerkunstzeit ist eröffnet. Damit ist auch der Startschuss für Ausstellungen und Kunstaktionen in Leerständen in der Braunschweiger Innenstadt gefallen. In der Burgpassage, im Schlosscarree, an der Ecke Ritterbrunnen/Steinweg, in der Fallersleber Straße 18, im Friedrich-Wilhelm-Platz 4 und im Handelsweg 11 sind während der sommerkunstzeit Live-Kunst und Ausstellungen mit Tape Art, Porträtmalereien, Fotografien und 3D-Objekten zu sehen.
Aus Leerstand wird Kunstraum – verschiedene Künstlerinnen und Künstler füllen während der sommerkunstzeit einige Leerstände in der Braunschweiger Innenstadt mit Kunstausstellungen und Live-Kunst. „Auf der einen Seite sind Leerstände natürlich kein schöner Anblick in einer Innenstadt, stehen sie doch auf den ersten Blick für eine Geschäftsaufgabe und einen noch nicht gefundenen Nachfolger. Aber gleichzeitig stehen sie für Chancen und neue Möglichkeiten, bieten Raum für Kreativität“, erklärt Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Stadtmarketing GmbH und der Braunschweig Zukunft GmbH. Diesen Raum nutzt das Stadtmarketing mit Unterstützung der Braunschweig Zukunft anlässlich der sommerkunstzeit. „Ein großer Dank geht an die Eigentümerinnen und Eigentümer, die uns ihre Immobilien für die Kunstaktionen zur Verfügung gestellt haben und so die regionale Kunst- und Kulturszene unterstützen“, so Leppa.
Der Verein Schrill erweckt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig die Burgpassage zum Leben. Sie füllen die leerstehenden Schaufenster mit sieben künstlerischen Positionen. Heute um 18:00 Uhr eröffnet dort die Ausstellung „about blank fillings“ mit einer Vernissage. „Das Kulturdezernat unterstützt den Verein Schrill seit Jahren und hat mit Blick auf die Bespielung der Leerstände die Förderung weiter ausgebaut. Ich freue mich sehr, dass so kurzfristig nun verschiedene Initiativen zur kulturellen Nutzung von Leerständen umgesetzt werden können, den Künstlerinnen und Künstlern danke ich sehr für ihr Engagement“, sagt Kulturdezernentin Anja Hesse.
Julia Taut, Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, führte die ersten Besucherinnen und Besucher durch die Ausstellung im ›Wiederaufbau‹-Atelier. Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Philipp Ziebart
Mit Tape Art, also Kunst mithilfe von Klebebändern, verschönern Kreative die großflächigen Schaufenster des ehemaligen Asia City an der Ecke Ritterbrunnen/Steinweg. Sie sind Teil des internationalen Tape Art Kollektivs TAPE OVER, das sich bereits seit 2011 mit der vergleichsweise jungen Kunstform beschäftigt. Ihr Werk entsteht Mittwoch und Donnerstag live während der sommerkunstzeit. Ebenfalls live verfolgen können Besucherinnen und Besucher die Arbeit von Anna Lipski. Den Leerstand in der Fallersleber Straße 18 verwandelt sie in ein Atelier und widmet sich dort der Porträtmalerei und verbindet ausdrucksstarke Motive mit kräftigen Farben. Überraschend wird es im Friedrich-Wilhelm-Platz 4: Dort lebt sich der Künstler Pinky Ponko kreativ aus.
Tape Art ist eine vergleichsweise junge Kunstform, die ab sofort an der Ecke Ritterbrunnen/Steinweg zu sehen sein wird. Foto: TAPE OVER
Ins Schlosscarree sind Nizar Fahem und die Künstlergruppe Feel The Art übergangsweise eingezogen. Insgesamt zeigen dort rund 20 Künstlerinnen und Künstler verschiedene Kunstformen von Fotografien und Collagen über Malereien und Zeichnungen bis hin zu Skulpturen und Papierschöpfungen. Abwechslungsreiche Kunst erwartet Besucherinnen und Besucher außerdem bei bskunst.de. Der Alternative Kunstverein hat den Leerstand im Handelsweg 11 in Galerie und Atelier zugleich verwandelt. 13 Künstlerinnen und Künstler präsentieren dort ihre Arbeiten aus verschiedenen Bereichen wie Öl- und Acrylmalerei, Fotodruck, Papierkaschierung, Keramik- und Gipskunst. Am Donnerstag von 15:30 bis 19 Uhr und am Samstag von 12 bis 15 Uhr können sich Besucherinnen und Besucher hier außerdem porträtieren lassen und am Freitag laden Lorenz Däubler und Heinrich Römisch ab 18:00 Uhr mit Jazzmusik zum Kunsterlebnis. Am Samstag sorgt Andreas Souluk von 16 bis 19 Uhr für stimmungsvolle Pianoklänge.
„Die während der sommerkunstzeit entstehenden Werke und ausgestellten Arbeiten sind noch einige Wochen in und an den Leerständen zu sehen“, sagt Leppa. „Uns war es wichtig, zu zeigen, was in Leerständen möglich ist. Wir hoffen, damit auch weitere Eigentümerinnen und Eigentümer zu erreichen und Offenheit für attraktive Zwischennutzungen zu fördern.“ Besitzerinnen und Besitzer von Immobilien in der Innenstadt, die an einer Zwischennutzung interessiert sind oder sich darüber informieren möchten, können sich an tobias.grosch@braunschweig.de wenden.
Informationen zu allen Kunstaktionen während der sommerkunstzeit sind unter www.braunschweig.de/sommerkunstzeit zu finden.
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