Vom Luftwaffenlazarett zum Städtischen Klinikum

von Sina Rühland


| Foto: © Städtisches Klinikum



Braunschweig. Das Krankenhaus in der Salzdahlumer Straße ist einer von drei Standorten des Städtischen Klinikums Braunschweigs und zugleich der größte. Sein 75-jähriges Bestehen feiert dieser Klinikum-Standort am Samstag, 10. Oktober, mit einem großen Tag der offenen Tür. Was sich genau in den vielen Jahrzehnten getan hat und wie der Anfang des heutigen Maximalversorgers aussah, zeigt die zum Jubiläum erschienene Festschrift.


Anlässlich dieses Jubiläums erscheint auch eine Festschrift, welche die wechselvolle Geschichte des Krankenhauses nachzeichnet. Wer heute das Gelände des Klinikum-Standortes Salzdahlumer Straße betritt, kann sich kaum noch vorstellen, wie es hier einmal ausgesehen hat, bevor die modernen Bauten das ehemalige Luftwaffenlazarett ergänzten. Vieles hat sich seit dem Bau des ersten Krankenhauses an diesem Ort getan: An-, Um- und Neubauten, die Entwicklung vom Militärkrankenhaus über das städtische „Amt 54“ zu einer gemeinnützigen GmbH. Die Festschrift zeigt, wie im Klinikum – damals wie heute – gearbeitet wurde. Zudem haben die Autoren eine kommentierte Sicht auf die Anfänge des Klinikums genommen – den Start als Luftwaffenlazarett der Nationalsozialisten.

Goebbels übernahm die Einweihung


Braunschweig hatte nach der nationalsozialistischen Machtergreifung ein Luftwaffenkommando erhalten. In der Folge unternahm Braunschweig besondere Anstrengungen, um sich eines der geplanten Luftwaffenlazarette zu sichern. Es wurde auf einem nach 1918 ungenutzten Exerzierplatz an der Salzdahlumer Straße errichtet. Am 1. Juli 1937 begannen dann die Bauarbeiten. Drei Jahre später wurde das Lazarett eröffnet und ein weiteres Jahr später erfolgte die Einweihung durch Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. 500 Betten standen bis 1944 zur Verfügung, zum Kriegende gab es dann so viele Patienten, dass die Verwundeten teilweise auf den Fluren lagen. Die Archivbilder, die zum großen Teil aus privaten Beständen stammen, veranschaulichen die Anfänge des Klinikums. Dabei verzichten die Autoren nicht auf den kommentierenden Ton und arbeiten die Geschichte des Klinikums leichtverständlich auf. Auf den 111 Seiten des Bandes holen die Texter Erinnerungen der Mitarbeiter und weitere Zeitzeugen ein, erläutern Bauprojekte und die medizinische Entwicklung des Hauses. Am Samstag, 10. Oktober, wird die Schrift bereits an der Info des Hauses kostenlos ausliegen. Von 1o bis 15 Uhr haben interessierte Besucher die Möglichkeit, sich beim Tag der offenen Tür einen Einblick in den Krankenhausalltag in der Salzdahlumer Straße zu verschaffen und einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können.

Archivbilder des Städtischen Klinikums


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