Braunschweig. In einer Feierstunde am 2. Oktober führte Dieter Meyer, Präsident des Landesamts für Steuern Niedersachsen (LStN), den leitenden Regierungsdirektor Andreas Sinning in sein neues Amt als Vorsteher des Finanzamts Braunschweig-Wilhelmstraße ein. Dies teilt das Landesamt für Steuern Niedersachsen mit.
Gleichzeitig dankte er der leitenden Regierungsdirektorin Heidrun Bißeling, die das Finanzamt zuvor nahezu elf Jahre lang mit Engagement und Augenmaß geleitet hatte. Am 1. April 1987 begann Bißeling bei eben diesem Finanzamt Ihren Dienst in der niedersächsischen Steuerverwaltung, bei dem Sie ihn - nach verschiedenen anderen Stationen in Führungspositionen - am 30. September mit Ihrem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand auch wieder beendet habe.
Sinning trat im Mai 1992 beim Finanzamt Hildesheim in den höheren Dienst der niedersächsischen Steuerverwaltung ein und war danach mehr als zehn Jahre beim Finanzamt für Fahndung und Strafsachen (FAFuSt) in Braunschweig tätig. Anschließend war Sinning einige Jahre als ständiger Vertreter des Vorstehers beim FA Wolfenbüttel eingesetzt, bevor er im Jahr 2011 in Helmstedt erstmals selbst mit der Leitung eines Finanzamts beauftragt wurde. Zuletzt war er seit März 2017 als Vorsteher beim FA Hannover-Mitte tätig.
Digitalisierung noch nicht abgeschlossen
In seiner Rede sei Präsident Dieter Meyer auf die große Bedeutung der Informationstechnik (IT) in der Steuerverwaltung ein und schilderte deren Entwicklung von den Anfängen in den 1960er-Jahren bis heute. „Im Bereich des E-Government ist die Steuerverwaltung führend!", so Präsident Meyer. Bereits über eine Milliarde elektronische Steuererklärungen seien bundesweit seit der Einführung von ELSTER eingegangen - und jährlich kommen über 110 Millionen hinzu. Etwa 66 Prozent der Einkommensteuererkärungen 2018 wurden auf elektronischem Weg abgegeben und fast 100 Prozent der Unternehmenssteuererklärungen. Dabei sei die Digitalisierung in der Steuerverwaltung noch lange nicht abgeschlossen und es werde auch in Zukunft noch viele neue technische Entwicklungen geben. „Bei alledem dürfen wir aber nie den Menschen aus dem Blick verlieren", mahnte Präsident Meyer.
Im Finanzamt FA Braunschweig-Wilhelmstraße arbeiten zurzeit etwa 190 Beschäftigte, die im Jahr 2018 für ein Aufkommen an Besitz- und Verkehrsteuern in Höhe von 715 Millionen Euro zuständig waren. Am 1. Januar 2020 feiert das Amt seinen 100. Geburtstag seit Gründung, die zurückgeht auf die Erzbergersche Finanzreform von 1919/20.
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