Braunschweig. Am Donnerstag, 19. Mai, findet im Theologischen Zentrum der Evangelischen Akademie Braunschweig der Vortrag „Fernwirkung der Reformation – der moderne Sozialstaat“ von Prof. Dr. Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) statt. Sozialdiakon Paul Koch berichtet im Nachfolgenden darüber.
Unbestritten sei die „Erfindung“ des Berufs in der Wittenberger Reformation durch Martin Luther eine der ganz großen religiös-sozialgeschichtlichen Innovationen gewesen. Selbst die aktuelle Diskussion über Arbeits- oder Beschäftigungsfähigkeit und Beruflichkeit kommt nicht ohne einen Bezug auf Luther aus, heißt es in dem Bericht. "Dass einen Beruf, das heißt eine durch Gott beauftragte „Positionierung“ in der Gesellschaft, nun nicht mehr nur die Obrigkeit und der Klerus, sondern alle Menschen hatten, war keine Reform mehr; es war schlicht eine Revolution und gehört seitdem zu den Grundlagen einer gerechten Gesellschaft", heißt es weiter.
Nicht zufällig entstand der moderne Sozialstaat in lutherisch geprägten Weltgegenden (Deutschland, Skandinavien). In reformierten und vielen katholisch dominierten Ländern ist er vielfach bis heute nicht weit verbreitet. Wie lassen sich diese Zusammenhänge erklären? Um Antworten auf diese Frage geht es in diesem Vortrag „Fernwirkung der Reformation – der moderne Sozialstaat“ von Prof. Dr. Gerhard Wegner.
Eine Anmeldung ist nicht nötig. Der Eintritt ist frei.
mehr News aus Braunschweig