Vortrag: „Muckefuck“ - Die Erfindung des Cichorien-Kaffees


Symbolfoto: Nick Wenkel
Symbolfoto: Nick Wenkel | Foto: Archiv

Braunschweig. Über die Erfindung und Einführung des „Cichorien-Kaffees" hält Wolfgang Wesche am Sonntag, 10., und am Mittwoch, 20. Dezember, jeweils um 15 Uhr, einen Vortrag in der Kleinen Dornse des Altstadtrathauses, Altstadtmarkt 7. Darüber informiert die Stadt in ihrer Pressemitteilung.


In einer Vitrine ist anlässlich des Vortrags ein Päckchen Gesundheitskaffe der Firma Ludwig Otto Bleibtreu aus dem 19. Jahrhundert ausgestellt. Fast jeder Braunschweiger kennt „Muckefuck“, abgeleitet aus dem Französischen „mocca faux“ (falscher, also schlechter Mokka), als Ersatzkaffee, besonders aus Kriegszeiten. Linde‘s oder Caro-Kaffee sind gängige Begriffe. Weniger bekannt ist, dass „Cichorien-Caffee“ von dem Braunschweiger Hotelier Carl Gottlieb Förster und einem Major von Heine aus Holzminden erfunden wurde. Der universitätsgebildete Förster hat die Geschichte der Erfindung und Produktion dieses Kaffees in einer detaillierten Schrift von 1773 überliefert. Er erläutert darin persönliche Überlegungen zu den Werten und der Moral im Geschäftsleben und schildert die hoffnungsvollen Pläne seiner Unternehmungen und ihr tragisches Scheitern nach kurzer Zeit.

Ob dieses Büchlein als Werbeschrift zu verstehen war oder als Rechtfertigung dienen sollte, lässt sich heute nicht mehr eindeutig feststellen. Ziemlich sicher ist, dass der „Cichorien-Caffee“ nicht nur im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel, sondern auch in ganz Preußen eingeführt und produziert werden sollte. Sowohl Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel als auch Friedrich II. von Preußen waren aus finanziellen Gründen sehr an diesem Produkt interessiert, steckten sie doch beide aufgrund des Siebenjährigen Krieges in einer veritablen Finanzkrise.

Der Eintritt ist frei.


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