Braunschweig. Dr. Hubert Auhagen hält einem Vortrag in der Reihe „Exponat des Monats“ mit dem Thema „Das Theater am Hagenmarkt und die Faust-Uraufführung im Jahre 1829“ am Sonntag, 4. September und Freitag, 16. September, jeweils 15 Uhr, in der kleinen Dornse des Altstadtrathauses, Altstadtmarkt 7. Die Stadt berichtet im Nachfolgenden darüber.
Exponat des Monats ist die Grafik von A.A. Beck, die das Opernhaus am Hagenmarkt abbildet. Der Eintritt ist frei.
Dr. Hubert Auhagen unternimmt mit den Zuhörern eine Reise in die Vergangenheit und berichtet über das ehemalige Theater am Hagenmarkt. Es wurde am 4. Februar 1690 als „Herzogliches Opernhaus“ eröffnet. Anfangs wurden nur Opern gespielt, bald aber auch Schauspiele gezeigt. Lessings bürgerliches Trauerspiel Emilia Galotti wurde hier 1772 erstmals aufgeführt. Am 19. Januar 1829 wurde Goethes Faust, Erster Teil, auf Befehl von Herzog Karl II., der Goethe sehr schätzte, uraufgeführt. Die Inszenierung von Theaterdirektor Klingemann war ein großer Erfolg. Bis dahin hatte sich kein Theater an dieses bisher als unspielbar geltende Stück gewagt, das Goethe bereits 1808 fertiggestellt hatte. Die Braunschweiger Fassung mit umfangreichen Kürzungen des Originaltextes wurde von vielen anderen Theatern im In- und Ausland übernommen, auch in Weimar. Am 1. September 1861 fand die letzte Aufführung im Theater am Hagenmarkt statt. 1864 wurde dieses Theater abgerissen. Die Braunschweiger Theatertradition wird bis heute von dem neuen Theater, dem Staatstheater am Steinweg, fortgeführt.
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