Wandel im Magniviertel: „Grüne Welle“ statt Autos in der Kuhstraße

Der kleine grüne Ort ist als Aufwertung und Angebot für die Bürgerinnen und Bürgern im Magniviertel gedacht.

Die Grüne Welle mit Vertreterinnen und Vertreter der am Projekt beteiligten Institutionen.
Die Grüne Welle mit Vertreterinnen und Vertreter der am Projekt beteiligten Institutionen. | Foto: Stadt Braunschweig / Daniela Nielsen

Braunschweig. Die Veränderungen im Magniviertel nehmen Formen an: Mit dem Projekt "Grüne Welle" wurde jetzt die Neugestaltung der für Autos gesperrten Kuhstraße vorgestellt. Darüber berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.



Bereits vor den Osterferien wurde das Verkehrs- und Erschließungskonzept mit einer veränderten Verkehrsführung umgesetzt, die in verschiedenen Bereichen neue Einbahnstraßen- und Parkregelungen zur Folge hatte. Die neuen Regelungen umfassen auch eine kleine Straßenfläche in der Kuhstraße zwischen Ritterstraße und Mandelnstraße, die nicht mehr mit dem privaten Auto befahren, sondern nur noch mit dem Fahrrad oder zu Fuß durchquert werden darf.

Baum-, Pflanz- und Sitzmodule


Für diese kleine Fläche wurde das temporäre Projekt "Grüne Welle" verwirklicht und jetzt zur Nutzung übergeben. Die Gestaltung des bisherigen Straßenraums haben Studenten der Fakultäten "Bauen und Erhalten" und "Ressourcenmanagement" an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Hildesheim / Holzminden / Göttingen in Zusammenarbeit mit Stadt Braunschweig und der VHS Arbeit und Beruf GmbH entwickelt. Die Kleinarchitektur besteht aus insgesamt 16 zusammengesetzten Baum-, Pflanz- und Sitzmodulen mit stadtverträglichen Pflanzen.

"Unser Ziel war es, die zur Verkehrsberuhigung erforderliche Sperrung der Straße für Durchgangsverkehre im Sinne der Menschen positiv zu nutzen. Der kleine grüne Ort ist als Aufwertung und Angebot für die Bürgerinnen und Bürgern im Magniviertel gedacht", erläutert Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. "Zunächst ist es ein zeitlich begrenzter Test, um vor der möglichen endgültigen Umsetzung Erfahrungen zu sammeln, wie die Resonanz auf das Projekt ist und wie es angenommen wird." Der Gestaltungsbeirat der Stadt Braunschweig hatte ein temporäres Studentenprojekt angeregt.

Sonnenstudie als Grundlage


Die Architekturstudenten Carolin Hübers und Mathis Cohrs entwickelten die unterschiedlich großen und hohen Holzelemente auf trapezförmigen Grundrissen im Rahmen einer Studienarbeit bei Prof. Till Boettger. Sie schlängeln sich auf der Westseite der Kuhstraße entlang, könnten später aber auch anders zusammengesetzt und an anderer Stelle wiederverwendet werden. Eine Sonnenstudie war Grundlage für den Standort ihres Projekts, dem sie den Namen "Grüne Welle" gegeben haben.

Gustav Pachtner, der an der HAWK bei Prof. Wolfgang Rohe im Fach Arboristik studiert, beschäftigte sich parallel mit einer geeigneten Bepflanzung der Holzmodule. Zwei sehr bewusst platzierte Kupferfelsenbirnen waren ihm besonders wichtig als blühende Hochpunkte. Sie spielen zusammen mit dem Bestandsbaum an der Straßenecke, während eine Mischung unterschiedlicher Gräser, Stauden und Rankpflanzen darunter ganzjährig ein schönes Bild ergibt.

Jobcenter finanziert mit


Die Module, die mit unbehandelten Lärchenholzleisten verkleidet sind, wurden in der Holzwerkstatt der VHS Arbeit und Beruf GmbH in der Petzvalstraße gefertigt. Unter Anleitung von Philipp Kaul und Sebastian Hellwig lernen dort Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme, die vom Jobcenter Braunschweig mitfinanziert wird, den Umgang mit Holz- und Metallarbeiten.

Darüber hinaus wurde mit der VHS Arbeit und Beruf GmbH eine Vereinbarung getroffen, die Pflege, Wartung und Bewässerung der temporären Grünelemente sicherstellt. Der Bürgerverein Magni e. V. hat den Kontakt hergestellt, sich intensiv eingebracht und selbst für die Wasserentnahme vor Ort einen Partner gefunden. Neue Fahrradständer ergänzen die "Grüne Welle".

Beleuchtung soll erneuert werden


Die unter dem Begriff "Aufwertung des Magniviertels" mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger diskutierten Maßnahmen werden weiter fortgesetzt. Ein Förderantrag im Rahmen des Programms "Resiliente Innenstädte" ist gestellt. Ziel ist es, unter Berücksichtigung der Erfahrungen mit der "Grünen Welle" die temporäre Lösung letztlich durch eine dauerhafte zu ersetzen. Parallel ist eine Erneuerung der veralteten Straßenbeleuchtung in der Kuhstraße vorgesehen.

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