Braunschweig. Nach dem Bomben-Blindgänger-Fund auf dem Gelände der BraWo, fragen sich viele, warum das "Ungetüm" nicht schon vorher gefunden wurde. In einem Bericht des NDR wird vermutet, dass nicht das komplette Gebiet sondiert wurde. Die Volksbank BraWo weist die Vorwürfe zurück und betont, man habe alle notwendigen Maßnahmen ergriffen. Die Tiefbauarbeiten im betroffenen Bereich sind zur Zeit unterbrochen.
Hinsichtlich des Fundes einer 500-Kilo-Fliegerbombe im BraWoPark betont die Volksbank BraWo: "Alle notwendigen Maßnahmen wurden ergriffen, um Risiken mit Blick auf mögliche Kampfmittel auszuschließen. Dabei wurde allen Empfehlungen der Fachleute gefolgt, sämtliche notwendigen Untersuchungen wurden beauftragt. Dabei wurde deutlich über den Umfang der Empfehlungen hinaus gehandelt. Bereits 1998 fanden auf dem Areal erste Untersuchungen statt, wie Unterlagen belegen. Weiterführende Kampfmitteluntersuchungen wurden 2003 seitens des Voreigentümers in Auftrag gegeben. Es gab damals keine Kampfmittelfunde. Große Teile des Areals waren zuvor überbaut (frühere Hallen und Gebäude der Post). Beim Abriss wurde bis auf vier Meter Tiefe ausgehoben. Auch dabei wurde auf eventuelle Kampfmittel besonders geachtet. Vor dem Baubeginn für den BraWoPark 2014 fragte die Volksbank BraWo beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen an und erhielt eine Luftbildauswertung als Grundlage für das weitere Vorgehen. Das Ergebnis: Kampfmittelverdacht bestand nur zum Teil auf dem Gelände. Vor Beginn der Bauarbeiten nahm ein Spezialunternehmen entsprechend der ausgewerteten Unterlagen und Ergebnisse der Voruntersuchungen knapp 2000 Sondierungsbohrungen vor. Während der Sondierarbeiten wurden mehr als 100 Verdachtsfälle festgestellt, denen nachgegangen wurde. Es gab keine Kampfmittelfunde. Beide Generalunternehmer auf der Baustelle sind wegen des Themas besonders sensibilisiert.Maßnahmen, um Kosten zu sparen, waren und sind kein Thema. Sicherheit hat oberste Priorität." Die ausführende Spezialfirma wollte sich auf Anfrage von RegionalBraunschweig.de nicht zu dem Thema äußern. "Grundsätzlich machen wir zu unseren Projekten keine Angaben" heißt es in einer Mitteilung. Rein rechtlich ist die Volksbank BraWo wohl auf der sicheren Seite. So spricht der Kampfmittelbeseitigungsdienst vor solchen Bauvorhaben nur eine Empfehlung aus, was zu tun ist. Es obliegt dann dem Bauherrn, was er aus dieser Empfehlung macht, meldet der NDR.
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Die Stadt Braunschweig teilte mit:
Das Baugrundstück liegt in einem Bereich, der im 2. Weltkrieg bombardiert wurde. Aufgrund dessen ist in die Baugenehmigung Folgendes aufgenommen worden: Damit die Baumaßnahme die öffentliche Sicherheit nicht gefährdet und die Nutzung der baulichen Anlage anschließend gefahrlos möglich ist, hat der Bauherr eine zertifizierte Kampfmittelerkundungsfirma mit der Überprüfung der Baufläche auf Kampfmittel zu beauftragen. Dabei ist entweder eine Oberflächensondierung auf Kampfmittel oder eine baubegleitende Überwachung des Bodenaushubs mit anschließender Sohlensondierung durchzuführen. Verantwortlich für die Überprüfung ist der Bauherr. Er ist verpflichtet, der Stadtverwaltung auf Verlangen nachzuweisen, dass er die Prüfung und Sondierung beauftragt und vornehmen lassen hat. Die Stadtverwaltung hat den Bombenfund zum Anlass genommen, die Situation vor Ort in Augenschein zu nehmen und den Bauherrn durch entsprechende Unterlagen nachweisen zu lassen, dass die Überprüfung durch eine Kampfmittelerkundungsfirma durchgeführt wurde. Diese Prüfung dauert an. Einstweilen sind die Tiefbauarbeiten in dem Bereich, in dem die Bombe gefunden wurde, in Absprache mit der örtlichen Bauleitung unterbrochen worden. Die übrigen Arbeiten auf der Baustelle sind davon nicht betroffen.
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