Braunschweig. Rund um Grundwasser, Abwasser und Wiederverwertung drehte sich daher am 20. und 21. Februar das 14. Niedersächsische Grundwasserkolloquium und das sechste Internationale Symposium RE-WATER Braunschweig. Die Braunschweiger Veranstaltungen hätten in diesem Jahr unter dem Titel „Wasserkreisläufe neu denken“ erstmals gemeinsam stattgefunden, so SE|BS.
Nicht überall auf der Welt ist sauberes (Trink-)Wasser selbstverständlich und jederzeit verfügbar. Faktoren wie der Klimawandel und eine wachsende Weltbevölkerung unterstreichen die Notwendigkeit nachhaltiger Konzepte für eine effiziente Nutzung und (Wieder)Verwertung der lebenswichtigen Ressource Wasser. Das Niedersächsische Grundwasserkolloquium feiere zudem in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Experten aus aller Welt seien der Einladung der Organisatoren Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS) gefolgt, einem Unternehmen des internationalen Umweltdienstleisters Veolia, Norddeutsches Wasserzentrum e.V. (NWZ), TU Braunschweig sowie Abwasserverband Braunschweig und diskutierten im Steigenberger Parkhotel aktuelle Fragestellungen des Themenkomplexes.
Wissenschaftlicher Erfahrungsaustausch
„Wir freuen uns, dass wir auch dieses Mal wieder Referenten präsentieren konnten, die einen fachübergreifenden und angewandten Ansatz zum Thema Wasser verfolgen“, meint Dr. Jens Führböter, Vorstandsmitglied des NWZ. „Insofern hat sich die thematisch enge Verknüpfung beider Formate in diesem Jahr sehr gut zu unserem gemeinsamen Motto zusammengefügt.“
„Gerade der letzte Sommer hat gezeigt“ erläutert Bernhard Teiser, Geschäftsführer des Abwasserverbands Braunschweig, „wie wichtig die Versorgung landwirtschaftlicher Flächen mit Wasser ist. Ohne die nördlich von Braunschweig durchgeführte Abwasserverregnung wäre die landwirtschaftliche Produktion zusammengebrochen. Daher unterstützt der Abwasserverband das Symposium RE-WATER nachdrücklich.“ SE|BS-Geschäftsführer Andreas Hartmann ergänzt: „Uns und unseren Partnern ist es ein Anliegen, uns nicht nur für unser Braunschweiger Abwasserrecycling zu engagieren. Seit Jahrzehnten kooperieren wir daher mit der TU Braunschweig, um auch international die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben. Das Symposium ermöglicht einen wertvollen Erfahrungsaustausch auf hohem wissenschaftlichem Niveau – darauf sind wir stolz.“
Produktiver Austausch ist wichtig
In mehr als 20 Vorträgen hätten rund 130 Teilnehmer unter anderem über neue Herausforderungen durch Wetterextreme, Ansätze zur Kontrolle von Schadstoffen in Grund- und Abwasser oder innovative Konzepte zur effizienten Wiederverwertung der Ressource Wasser diskutiert. „Auch in diesem Jahr ist es uns gelungen, hochkarätige Referenten aus Wissenschaft, Politik und Industrie zu gewinnen. Die spannenden Vorträge haben gezeigt, wie vielfältig das Themengebiet und wie wichtig und produktiv der Austausch ist“, freut sich Prof. Thomas Dockhorn vom Institut für Siedlungswasserwirtschaft der TU Braunschweig.
Abschluss und Highlight des Fachsymposiums sei die Verleihung des dritten „RE- WATER Braunschweig Awards“ gewesen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis würdige beispielhafte Beiträge zur Förderung der Wasserwiederverwertung. Der Preis 2019 geht an ein Forscherteam aus Wissenschaftlern der Uni Bonn (Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit / Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie) sowie einem Vertreter des Karlsruher Institut für Technologie KIT. Ausgezeichnet wurde die Gruppe für ihre Untersuchung zu „Relevanz und Kontrolle Antibiotika-resistenter Krankheitserreger in Abwässern“. Stellvertretend für das Forscher-Team habe Ricarda Schmidthausen den Preis entgegengenommen.
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