Weiter aktiv: Altbischof Christian Krause wird 75


| Foto: Klaus G. Kohn.



Braunschweig. Der Braunschweiger Altbischof Dr. h.c. Christian Krause feiert heute seinen 75. Geburtstag. Er war von 1994 bis 2002 Bischof der Landeskirche.

In dieser Zeit sorgte er im Zuge von Reformvorhaben unter anderem für eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen der Kirche sowie für eine profilierte Stimme der Kirche in öffentlichen Fragen. Als Aufsichtsratsvorsitzender des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) brachte er zudem seine Erfahrung aus seiner Arbeit in Entwicklungsländern in den weiteren Bereich der evangelischen Kirche ein.

Über seine Braunschweiger Amtszeit hinaus war Krause von 1997 bis 2003 Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB). In Gesprächen mit osteuropäischen Regierungen setzte er sich für die Neupositionierung der dortigen lutherischen Kirchen in post-kommunistischer Zeit ein. Als LWB-Präsident unterzeichnete er am Reformationstag 1999 in Augsburg die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre (GE) zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem LWB. Mit der GE erzielten Katholiken und Lutheraner einen Konsens in Grundwahrheiten des christlichen Glaubens und damit auch eine neue Offenheit zueinander. Noch vor wenigen Tagen traf sich der Altbischof mit Papst Franziskus zu einem Gespräch über ökumenische Fragen sowie die Lage der Menschen im Mittleren Osten.

Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehört der „Orden der Gefährten von Oliver R. Tambo“ (2009), die höchste Ehrung, die Ausländer von der Republik Südafrika erhalten können. Im Jahr 2000 hatte ihn Bundespräsident Johannes Rau mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern ausgezeichnet. 1999 verlieh ihm die Comenius-Universität in Bratislawa (Slowakische Republik) die Ehrendoktorwürde. Von katholischer Seite wurde er 2006 im Dom zu Aachen mit dem Klaus-Hemmerle-Preis geehrt.

Vor seiner Zeit als Braunschweiger Landesbischof wirkte Krause von 1985 bis 1994 als Generalsekretär des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT). Davor war er als Oberkirchenrat in Hannover sowie in der Leitung des Flüchtlingsdienstes des LWB in Dar-es-Salaam (Tansania) tätig. Er und seine Ehefrau Gertrud haben vier Kinder und acht Enkelkinder.


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