Braunschweig. Am gestrigen Dienstag war Welt-Frühgeborenen-Tag. Im Perinatalzentrum des Städtischen Klinikum Braunschweig kommen jährlich zirka 2.400 Kinder zu Welt. Darunter werden etwa 60 Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm beziehungsweise 120 Kinder unter 2.000 Gramm intensivmedizinisch betreut. Aus diesem Anlass wurde die Fassade der Celler Straße des Städtischen Klinikums Braunschweig in der Zeit von 17 bis 20 Uhr in Anlehnung an die Symbolfarbe für Frühgeborene violett bestrahlt. Dies teilt das Klinikum Braunschweig mit.
Mit der sogenannten Aktion "Purple for Preemies" wolle das Städtische Klinikum Braunschweig auf alle betroffenen Kinder und deren Familien aufmerksam machen. In Deutschland wären im vergangenen Jahr zirka 778.000 Kinder geboren worden, davon etwa 65.000 Kinder zu früh. Demnach sei fast jedes 12. Neugeborene ein Frühchen, also vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren, rund 11.000 Kinder sogar vor der 32. vollendeten Schwangerschaftswoche beziehungsweise mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm. Damit würden in Deutschland Frühgeborene die größte Patientengruppe unter Kindern bilden. Nicht anders sei die Situation in den anderen Ländern der Welt. Insgesamt sei eins von zehn Kindern ein Frühgeborenes.
Dennoch würden Probleme und Risiken für die weitere Entwicklung dieser Kinder nicht in entsprechendem Maß wahrgenommen. Um Frühgeborenen und ihren Familien eine Stimme zu geben, habe die European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) bereits im Jahr 2008 den Welt-Frühgeborenen-Tag ins Leben gerufen, der jährlich am 17. November stattfindet und so Elternverbände in ganz Europa, Afrika, Amerika und Australien auf die Belange von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam machen. Die Überlebenschancen der Frühgeborenen hätten sich in den Jahren kontinuierlich verbessert. „Die Fortschritte in der Medizin machen es immer öfter möglich, dass Neugeborene den verfrühten Start ins Leben unbeschadet meistern. Wir als Neonatologie im Städtischen Klinikum Braunschweig schließen uns der weltweiten Aktion an, um auf die besonderen Belange unserer kleinen Patientinnen und Patienten und ihrer Familien aufmerksam zu machen“, berichtet Dr. Jost Wigand Richter, Leiter der neonatologischen und pädiatrischen Intensivmedizin am Klinikum Braunschweig. Er versorge selbst täglich gemeinsam mit seinem Team Frühgeborene im Perinatalzentrum des Klinikums.
Nicht nur in Braunschweig
Die Idee zur Beleuchtung von exponierten Gebäuden auf der ganzen Welt stamme ursprünglich von der amerikanischen Organisation March of Dimes und erfreue sich eines immer größer werdenden Zuspruchs. Neben vielen anderen Aktionen würden auch in Deutschland am Abend des 17. November regionale Wahrzeichen oder Klinikgebäude, wie beispielsweise in der Vergangenheit das Heidelberger Schloß, der Münchner Olympiaturm oder das Bettenhochhaus der Charité in der Farbe lila erstrahlen.
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