Braunschweig. Die ganz Welt steht still und damit auch das Zirkusleben in Deutschland. Die meisten Zirkusse dürften aus der Winterpause gekommen sein, um direkt wieder dorthin zu verschwinden - so auch der Zirkus Dobbelino. Mille und der Zirkusdirektor alias Mirjam und Roman von Dobbeler berichten über die Situation des Zirkus und appellieren im Zuge des Weltzirkustag, der am gestrigen Samstag war, an die Leute, die Zirkusse nicht zu vergessen.
Der Zirkus Dobbelino hätte in diesem Jahr mit zwei Zirkuszelten eine Tournee mit über 40 Schulprojekten und zirka 10.000 lachenden Kindern bundesweit auf die Beine gestellt und gerade jetzt wäre diese Arbeit goldrichtig, um die Sorgen und Nöte der Kinder und Eltern mit fröhlichen Zirkusvorstellungen zu vertreiben und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Videos zum Nachmachen
Da die Dobbelino-Mitarbeiter die Manege, ihren Zirkus und die Kinder vermissen und viele Schulen traurig seien, dass sie nun nicht kommen dürfen, arbeiten die Künstler ehrenamtlich und eifrig an vielen kleinen Videos, in denen man tolle Ideen und Anregungen finde, die man zu Hause nachmachen könne. Zu diesen Videos geht es Hier.
Online-Zirkusschule
Das Zirkuspädagogisches Zentrum in Braunschweig sei mit dem Tag der Schulschließung ebenfalls geschlossen worden. Seit letzter Woche arbeiten die Mitarbeiter online mit ihren zirka 120 Schülern aus Braunschweig und der Region. Als verantwortungsvolles Unternehmen bleiben natürlich alle zu Hause. Die Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit. Die meisten Schulen haben ins kommende Jahr verschoben werden können.
Mitarbeiter in Kurzarbeit
Die finanzielle Lage sei dennoch sehr schwierig und die Zirkusschule hofft, dass sie in diesem Jahr überhaupt noch tätig werden darf - alle anderen Kinder- und Jugendzirkusse in Deutschland stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Der Zirkus möchte sich bei dem Land Niedersachsen bedanken für die zügige Sofort-Hilfe - auch wenn jetzt schon klar sei, dass diese nicht ausreichen werde.
Vorstellungen mit Distanz?
Um auch weiter Kunst machen zu können, überlegen die Mitarbeiter von Dobbelino aktuell, ob sie rausfahren und Zirkusvorstellungen am Fenster oder am Balkon, gerne auch vor Altenheimen anbieten können. Geklärt werden müsse noch, ob das erlaubt ist oder für zu großes Aufsehen sorgt und gegen die Schutzbestimmungen verstößt.