Weniger Schilder, mehr Aufenthaltsqualität: So verändert sich das Magniviertel

Im Magniviertel wird sich einige verändern. In diesen Tagen beginnt die Umsetzung einiger Projekte.

Das Magniviertel verändert sich.
Das Magniviertel verändert sich. | Foto: Matthias Kettling

Braunschweig. Zur Aufwertung des Braunschweiger Magniviertels wurden unter Beteiligung der Bürger verschiedene Maßnahmen diskutiert. Anregungen wie die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit, ein neues Parkraum-Bewirtschaftungskonzept mit Parkzonen sowie die Überprüfung der Verkehrsbeschilderung sind in ein neues Verkehrs- und Erschließungskonzept für das Quartier eingeflossen, das von den Gremien beschlossen wurde. In diesen Tagen beginnt die Umsetzung, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Braunschweig.



"Das Magniviertel ist eines der ältesten und beliebtesten Stadtviertel Braunschweigs und geprägt durch eine ausgeprägte Nutzungsvielfalt aus Wohnen, Gastronomie und Einzelhandel, die es zu schützen und zu stärken gilt", hebt Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer hervor. "Dazu leistet das Verkehrs- und Erschließungskonzept, mit dem wir das Magniviertel städtebaulich aufwerten und die Aufenthaltsqualität weiter erhöhen, einen wichtigen Beitrag."

Mehr Grün


Wesentliche Ziele der neuen Verkehrsführung seien, den Parkplatzsuchverkehr zu verringern und den Durchgangsverkehr zu reduzieren. Die Anzahl der Parkschilder werde sich durch die Umstellung auf eine Zonenbeschilderung von 58 auf nur noch 14 Schilder reduzieren. Als vorbereitende Maßnahme für den Sperrbereich Kuhstraße soll ein temporäres Projekt kurzfristig verwirklicht werden. Es wurde an der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst als interdisziplinäres Projekt von Studierenden der Fachrichtung Architektur in Hildesheim und der Fachrichtung Arboristik in Göttingen in Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung der Stadt Braunschweig entwickelt. Das Konzept besteht aus einer linearen, s-förmigen Stadtmöblierung mit 16 Baum-, Pflanz- und Sitzmodulen (siehe Skizze in der Anlage zur Gremienmitteilung 25-25433 unter www.braunschweig.de/ratsinfo). Die bepflanzten Module sollen als "Grüne Welle" wahrnehmbar werden – sowohl aus der Ferne als auch in unmittelbarer Nähe, wenn man sich hinsetzt und verweilt. Das Modulsystem kann an anderer Stelle wiederverwendet werden.

Mehr Aufenthaltsqualität


Parallel zur Umsetzung des Verkehrs- und Erschließungskonzeptes werde ein Förderprojekt im Rahmen des Förderprogramms Resiliente Innenstädte (RIS) zur "Stärkung des Magniviertels" auf den Weg gebracht, das sich auf zwei Bereiche konzentriert, die sich aufgrund des Verkehrskonzeptes verändern oder schon verändert haben. Ein kleiner Abschnitt der Kuhstraße (zwischen Ritterstraße und Mandelnstraße), der künftig nur für Radfahrer, Fußgänger und Rettungskräfte passierbar bleibt, soll aufgewertet und stärker begrünt werden.

Ein zweiter Teilbereich ist der östliche Abschnitt der Straße Ölschlägern, der an den Magnikirchplatz grenzt und 2023 zur Fußgängerzone umgewandelt wurde. Die frei gewordenen Parkflächen werden vor allem durch Freisitze für die Gastronomie genutzt. Im Rahmen des RIS-Projektes sollen räumlich begrenzte, aber wirkungsvolle Aufwertungsmaßnahmen entwickelt werden, welche den besonderen Charakter des historischen Quartiers wahren.
Resiliente Innenstädte (RIS)

Projekte werden gefördert


Für das Projekt werden im Rahmen des Förderprogramms "Resiliente Innenstädte" Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beantragt. Mit dem Programm fördert das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung die Stärkung der Innenstädte. Für die EU-Förderperiode 2021-2027 stellt das Ministerium insgesamt 61,5 Millionen Euro zur Verfügung. Davon können bis zu 4,2 Millionen Euro zusätzlich zu den Mitteln aus dem Programm "Perspektive Innenstadt!" in Maßnahmen zur Stärkung der Braunschweiger Innenstadt fließen. Braunschweig wird als eine von 15 Städten im Rahmen von "Resiliente Innenstädte" gefördert.