Braunschweig. Das Östliche Ringgebiet am späten Nachmittag: Die Suche nach einem Parkplatz beginnt. Wer keinen Einstellplatz hinter dem Haus oder auf dem Grundstück hat, der dreht unwillkürlich seine Runden. „Ab 18 Uhr ist alles voll“, bestätigen Anwohner beim Informationsabend zum „Parkraummanagementkonzept“ der Stadt.
Hinter diesem sperrigen Begriff versteckt sich nichts anderes als die städtische Planung, die Parkplatz-Not im „Östlichen“ in den Griff zu bekommen. Einen ersten Einblick in die Arbeiten gaben Mitarbeiter des Tiebau-Amtes Mittwochabend in der Mensa der „IGS Franzsches Feld“. Außerdem sollten Anwohner ihre Fragen, Sorgen und Ideen loswerden können.
Es gibt 8300 Parkplätze
Nur etwa 40 Interessierte fanden sich ein. Der Termin war erst kurzfristig, Anfang der Woche, veröffentlicht worden. Derzeit sind Experten eines Ingenieur-Büros aus Hannover damit beschäftigt, die Situation vor Ort zu analysieren. Erstes Ergebnis: Im östlichen Ringgebiet (Stadtbezirk 120) gibt es rund 8300 öffentliche Parkplätze an den Straßenrändern. Zum Teil sind diese an eine Vielzahl an unterschiedlichen Parkscheiben-Regelungen gebunden. Hier soll nun endgültig Klarheit geschaffen werden.
Die Parkplatz-Not wird noch durch die neue Parkraum-Bewirtschaftung im Wohnquartier „Stadthalle“ verschärft. Autofahrer suchen nun in den angrenzenden Bezirken nach Parkplätzen. Jetzt will die Stadt auch im „Östlichen Ringgebiet“ Anwohnerparkplätze schaffen und für die übrigen Stellflächen ,nach Möglichkeit, Gebühren erheben. Allerdings gibt es auch den Bewohner-Parkausweis nicht zum Nulltarif. Aktuell ist eine Jahresgebühr in Höhe von 30,70 Euro fällig.
Anwohner fordern mehr Parkplätze
Die Zuhörer in der IGS-Mensa sind skeptisch: Zum einen besteht mit diesem Ausweis kein direkter Anspruch auf einen Parkplatz, zum anderen herrscht akute Parkplatz-Not hauptsächlich nach Feierabend. Für einige ist damit klar, das Problem verursachten nicht eine große Zahl von „Fremdparkern“, sondern es gäbe grundsätzlich zu wenig Parkplätze im Stadtbezirk. Einmal fällt sogar der Begriff „Geldschneiderei“. Die Vertreter der Stadt lassen das nicht gelten. Es seien nun einmal keine Flächen für neue Parkplätze vorhanden und Häuser wolle man nicht extra abreißen. Das „Parkraummanagement-Konzept“ sei die einzige Lösung, die Situation in den Griff zu bekommen.
Auf die Frage, wo denn künftig die Mitglieder und Gäste der beiden großen Vereine, „BSC-Acosta“ und „Freie Turner“, parken sollten, setzt die Stadt auf ein Umdenken der Betroffenen. Es gäbe schließlich auch Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel. Bei uns zählt: „Anwohner zuerst!“
In den nächsten Monaten will die Planungsgruppe den Ratsgremien das fertige Konzept zur Abstimmung vorliegen. Erste Maßnahmen sollen dann Anfang 2015 starten. Über den Verlauf der Arbeiten können sich Bürgerinnen und Bürger im Internet auf der Seite des Tiefbauamtes informieren: http://www.braunschweig.de/leben/stadtplan_verkehr/verkehrsplanung/parken-oestl-ring.html
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