Wie gefährlich ist die Bürgerwehr?

von Sina Rühland




Braunschweig. Bisher existiert die Gruppe vermutlich nur bei Facebook: sie nennt sich Bürgerwehr Braunschweig und will es sich zur Aufgabe machen, durch die Straßen Braunschweigs zu patrouillieren und die Sicherheit der Bürger zu wahren. Die Polizei Braunschweig hat die privat organisierte Gruppe im Blick, kann aktuell aber noch keine Ermittlungsergebnisse bekanntgeben.

Es gibt sie in Freital, in Schwanewede und nun auch in Braunschweig. Eine privat organisierte Gruppe von Bürgern, die sich um "die Sicherheit ihrer Stadt sorgen". So rufen die Seiten-Betreiber die Menschen auf, ihnen mitzuteilen, in welchen Ecken es kürzlich zu Straftaten kam. Anhand dieser Informationen wollen sie dann ihre Streifzüge planen. Die Organisatoren ködern mit Sätzen wie diesen: "Da es in den letzten Monaten in bestimmten Stadtteilen vermehrt zu Übergiffen durch diverse Personengruppen gekommen ist und die Polizei aufgrund der Handlungsunfähigkeit der Politik der Lage nicht mehr gewachsen scheint, haben wir beschlossen, dass es als Kinder dieser Stadt unsere Pflicht ist, in dieser Hinsicht unterstützend zu wirken und dabei mitzuhelfen unser Braunschweig wieder ein Stück sicherer zu machen. Da wir uns wie die meisten von euch auch nach dem Braunschweig zurücksehnen, in dem man noch zu später Stunde durch die Stadt bummeln konnte ohne Angst zu haben, beklaut, angepöbelt oder sexuell bedrängt zu werden."

Erste Nachtwache ist geplant


Die Initiatoren der Gruppe ordnen sich beruflichen Tätigkeitsfeldern der Sicherheitsbranche zu. Auf der Seite suchen sie nach Menschen, die bereit wären, zwei Tage die Woche nachts zu patrouillieren. Sie betonen auch, dass sie kein Schlägertrupp seien und sich weder rechts- noch linkspolitisch einordnen würden. Ob die Gruppe schon in Braunschweig in Aktion getreten ist, konnte die Leiterin der Presseabteilung der Polizei Andrea Haase nicht sagen. Man beobachte die Internet-Präsenz, Ergebnisse würden jedoch noch nicht vorliegen.

Die Initiatoren haben bereits die erste Aktion angekündigt: man wolle am 15. November mit den ersten Streifzügen beginnen. Geplant sind offenbar die Bereiche Siegfriedviertel, Bohlweg, Kralenriede sowie einige andere Teile der Braunschweiger Innenstadt. Erkennungsmerkmale seien dabei schwarze Kleidung und ein grünes Barrett. Vorbild seien, so schreibt die Bürgerwehr, die Guardian Angels, eine Bürgerwehr, die sich in den 70er Jahren in New York gegründet hat.

Protest hat sich gegen diese Gruppe schon gegründet – "Keine Bürgerwehr in Braunschweig" will nun das Tun derer beobachten.


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