Wie kann die Immobilienwirtschaft nachhaltig betrieben werden?

Mehr als 150 Gäste aus Braunschweig und der Region kamen zum 19. Immobilienfrühstück.

Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum (Mitte) begrüßte gemeinsam mit (von links) Gerold Leppa (Braunschweig Zukunft GmbH), Matthias Schäpers (DGNB e.V.), Knud Maywald (Öffentliche Versicherung Braunschweig), Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier, Sebastian Sänze (Öffentliche Facility Management GmbH) und Stefan Giesler (Giesler Architekten) mehr als 150 Gäste zum 19. Braunschweiger Immobilienfrühstück.
Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum (Mitte) begrüßte gemeinsam mit (von links) Gerold Leppa (Braunschweig Zukunft GmbH), Matthias Schäpers (DGNB e.V.), Knud Maywald (Öffentliche Versicherung Braunschweig), Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier, Sebastian Sänze (Öffentliche Facility Management GmbH) und Stefan Giesler (Giesler Architekten) mehr als 150 Gäste zum 19. Braunschweiger Immobilienfrühstück. | Foto: Braunschweig Zukunft GmbH / Philipp Ziebart

Braunschweig. Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft lautete das Thema beim 19. Braunschweiger Immobilienfrühstück. Vor mehr als 150 Gästen hob Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum die Fortschritte bei den städtischen Klimaschutzmaßnahmen hervor. Das Immobilienfrühstück richtete die Wirtschaftsförderung in diesem Jahr gemeinsam mit der Öffentliche Facility Management GmbH aus. Hierüber berichtet die Braunschweig Zukunft GmbH in einer Pressemitteilung.



Oberbürgermeister Kornblum betonte, dass die 2022 erfolgte Gründung der Energiegenossenschaft Braunschweiger Land eG bereits jetzt ein großer Erfolg sei. Die Genossenschaft fördert Projekte rund um regenerative Energien. Photovoltaik-Anlagen sind dabei das Kerngeschäft. Anfang Mai gewann die gemeinsam mit sechs Gründungspartnern ins Leben gerufene Energiegenossenschaft den europäischen Klimaschutzpreis „Climate Star“.

Vorbild für andere Kommunen


„Wir sind mit der Energiegenossenschaft Vorbild für andere Kommunen und Institutionen auf dem Weg zur CO²-Neutralität. Gemeinsam mit unseren Partnern leisten wir so einen wichtigen Beitrag, damit Braunschweig seine Klimaschutzziele erreicht“, so Kornblum. Bis 2030 will die Stadt laut einem Ratsbeschluss CO²-neutral sein. BS Energy wirke darüber hinaus mit der Umstellung von Kohleenergie auf Biomasse- und Gasturbinen-Kraftwerke entscheidend an der Umsetzung des Braunschweiger Klimaschutzkonzepts mit.

Mit Blick auf die Immobilienbranche müsse die Stadt dabei die richtige Balance zwischen Bestandsentwicklung, Entsiegelung und der Erschließung neuer Flächen finden, so Kornblum. Neben dem Ausbau des Wohnraumangebots dürfe auch die Entwicklung von Gewerbeflächen nicht aus den Augen verloren werden, um die Wirtschaft und das Arbeitsplatzangebot zukunftsfähig zu halten. Unternehmen, die sich in Braunschweig neu ansiedeln oder erweitern wollen, hätten auch mit Blick auf Nachhaltigkeitsaspekte spezielle Anforderungen an Flächenangebote. „Diese Angebote müssen wir für Unternehmen und Forschungseinrichtungen bereithalten. Wer sich auf den Status quo verlässt, verspielt die Zukunft“, so Kornblum.

Weiterentwicklung von Bestandsgebäuden


Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH, ergänzte, dass die Stadt dort, wo es möglich ist, bereits auf Nachverdichtung und die Weiterentwicklung von Bestandsgebäuden setze, um den Flächen- und Ressourcenverbrauch so gering wie möglich zu halten. Das geschehe beispielsweise am Forschungsflughafen, wo Stück für Stück ein urbanes Quartier für die bereits jetzt mehr als 3.700 Beschäftigten in Unternehmen und Forschungseinrichtungen entstehen soll.

Dass die Weiterentwicklung im Bestand großes Potenzial bietet, verdeutlichten Matthias Schäpers, Senior Projektleiter klimapositive Kommunen bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) e.V., und Sebastian Sänze, Geschäftsführer Öffentliche Facility Management GmbH, in ihren Vorträgen. „Ein Drittel aller CO²-Emissionen in Deutschland gehen auf den Gebäudesektor zurück“, so Sänze. Daher versuche die Öffentliche Facility Management GmbH, die Einsparpotenziale in ihren Immobilien bestmöglich auszunutzen.

Gebäude so lange wie möglich nutzen


Gastredner Matthias Schäpers forderte, dass Gebäude künftig nicht nur klimaneutral, sondern klimapositiv konzipiert werden sollten. Das lässt sich zum Beispiel durch die Integration von Energieproduktionsanlagen wie Photovoltaik in die Gebäude realisieren. Wird die produzierte Energie, die über den Eigenbedarf des Gebäudes hinausgeht, in die Netze eingespeist, trägt das Gebäude so zur Einsparung von Ressourcen bei. Da hierbei natürlich nicht nur der Betrieb der Gebäude, sondern auch die bei der Errichtung erzeugten Emissionen einbezogen werden müssen, komme auch hier der Immobilienentwicklung im Bestand eine besondere Bedeutung zu. „Bei Bestandsgebäuden ist die sogenannte ‚Graue Energie‘ bereits verbraucht. Wir sollten Gebäude so lange wie möglich nutzen, denn hier lassen sich klimapositive Effekte deutlich schneller erzielen“, so Schäpers.


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