Wieder Kritik an Tierhaltung im Zirkus

von Robert Braumann


Zirkus Charles Knie. Foto: Max Förster
Zirkus Charles Knie. Foto: Max Förster | Foto: Max Förster



Braunschweig. Es ist immer wieder das gleiche Bild - sobald ein großer Zirkus in der Stadt ist, ruft das auch Tierschützer auf den Plan. Momentan gastiert Zirkus Knie in der Löwenstadt. PETA Braunschweig kündigte bereits für den Donnerstag und den Sonntag Protest an - auch die Initiative Stadttiere Brauschweig behält sich vor, gegen die Tierhaltung im Zirkus zu protestieren.

„Wir nehmen äußerst positiv zur Kenntnis, dass Zirkus Knie in seinem aktuellen Programm überwiegend auf menschliches Können und Akrobatik setzt“, so Beate Gries, Sprecherin der Initiative Stadttiere Brauschweig. „Wir legen jedoch Wert darauf, dass in Braunschweig nur Unternehmen Gelegenheit für ein Gastspiel gegeben wird, welche unsere Bemühungen um tierschutzgerechte Haltung aller Tiere erkennbar unterstützen, das heißt ihrerseits nachhaltig alle erforderlichen Haltungsvoraussetzungen für alle mitgeführten Tiere erfüllen, keine kranken oder verhaltensgestörten Tiere mitgeführt werden und gegen deren Inhaber beziehungsweise Tierhalter/Tiertrainer keine tierschutzrechtlichen oder ordnungsrechtlichen Verfahren anhängig sind oder waren oder tierschutzrechtliche Verurteilungen erfolgt sind.“ Die Initiative erkenne an, dass Zirkus Knie in seinem aktuellen Programm keine Wildtiere präsentiere, die der Bundesrat in seiner Entschließung genannt habe und sich hauptsächlich auf sogenannte Nutztiere beschränke, so Gries. PETA sieht in der Entscheidung, die umstrittensten Dressurnummern einzustellen, erste Anzeichen für einen Sinneswandel bei den Verantwortlichen von Charles Knie. Die Tierrechtsorganisation appelliert nun an das Unternehmen, die verbleibenden Wildtierdressuren mit Seelöwen, Kängurus und Zebras ebenfalls aufzugeben und die Tiere an anerkannte Auffangstationen zu übergeben.

Zirkus wehrt sich


Dieter Seeger, Tierschutzbeauftragter, Zirkus Charles Knie, entgegnete in einer Mitteilung: "Da müssen wir PETA leider enttäuschen, obwohl wir nicht das geringste Interesse an deren Meinung haben. Tiere, insbesondere Elefanten und Raubkatzen sind Bestandteil des klassischen Zirkus. Deshalb wird der Zirkus Charles Knie auch in Zukunft auf diese wichtigen Säulen eines Zirkusprogramms nicht verzichten. In dieser Saison waren es konzeptionelle Überlegungen, die uns dazu gebracht haben keine Elefanten und Raubkatzen zu engagieren. Wir schließen aber für die Zukunft nicht aus, wieder derartige Nummern zu zeigen."

Vorwürfe seien haltlos


Die Kritik der radikalen Tierrechtsorganisation PETA und deren Mitläufer an der Tierhaltung im Zirkus entbehre jeglicher wissenschaftlicher und fachlicher Grundlage und basiere auf rein ideologischen, schon als sektenhaft zu bezeichnenden Denkweisen, findet Seeger. "Der Zirkus Charles Knie wurde 2015 insgesamt 46 Mal kontrolliert und es wurde nicht ein einziger Mangel festgestellt. Auch der Vorwurf der Tierquälerei ist an den Haaren herbei gezogen. Zudem sei das Fachwissen der Mitarbeiter der Organisation PETA als zweifelhaft anzusehen. Sämtliche Aussagen zur Haltung und Dressur der Tiere seien frei erfunden. Dazu stellt Seeger klar: "dass alle Tiere des Zirkus Charles Knie aus Zuchten stammen. Nicht eines der Tiere wurde in freier Wildbahn gefangen. Diese Tiere kennen die freie Wildbahn nicht und kämen auch nicht dort zurecht. " So würden die Tiere die freie Wildbahn auch nicht vermissen. "Alle Tiere des Zirkus Charles Knie sind den Menschen vom ersten Lebenstag an gewöhnt, sehr zutraulich und anhänglich. Zudem wird der Zirkus in jeder Gastspielstadt von echten Fachleuten, nämlich von Veterinären kontrolliert. Diese Kontrollen werden in ein Kontrollbuch (Tierbestandsbuch) eingetragen und sind über Jahre nachvollziehbar. Der Zirkus Charles Knie ist seit mehreren Jahren ohne Mängel", so Seeger.


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