Braunschweig. Für Raser wird es eng: In ganz Niedersachsen stehen in dieser Woche Polizisten mit Laserpistolen an den Straßen und messen die Geschwindigkeit von Autos. Dabei handelt es sich um eine sogenannte "TISPOL"-Kontrolle (Traffic Information System Police), die im europaweiten Verbund durchgeführt wird. Die Polizei erhofft sich davon eine öffentliche Diskussion um Geschwindigkeit im Straßenverkehr und damit mehr Aufmerksamkeit für das Thema.
Bis Sonntag läuft diese großräumige Kontrolle noch. "In Braunschweig fällt das vielleicht nicht so auf, hier messen wir sowieso jeden Tag" sagt Wolfgang Klages, Pressesprecher der Braunschweiger Polizei. Dennoch hofft er, dass solche Aktionen die Menschen dazu bringen, darüber zu sprechen. "Die öffentliche Diskussion soll die Leute zum Nachdenken bringen", sagt Klages. Denn Unfälle geschähen nun einmal, aber mit Tempo 30 fielen sie nicht so schwer aus wie mit Tempo 80.
Die Straßen würden zwar immer besser und auch die Autos immer sicherer, sagt Klages: "In gleichem Maße werden die Autofahrer aber unvorsichtiger, scheint mir." Schon jetzt im August sei die Zahl der Verkehrstoten bundesweit um gut zehn Prozent höher als im vergangenen Jahr. Das Ziel müsse also sein, wieder mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Tempo zu lenken. "Wir messen mit Laserpistolen und müssen daher die Fahrer direkt anhalten", sagt Klages. Das sei einerseits weniger effizient als das Fotografieren, andererseits: "Der Verkehrserziehungseffekt ist groß, wenn wir direkt mit den Leuten sprechen können."
TISPOL ist ein europaweiter Zusammenschluss von Verkehrspolizeien. Das Ziel der Organisation ist es, die Zahl der Verkehrstoten zu vermindern, europaweit Erfahrungen auszutauschen und Ausbildung und Forschung im Bereich Verkehrssicherheit zu fördern. Schwerpunktthemen werden europaweit bei Kontrollen gesetzt, beispielsweise Gurtkontrollen oder ein besonderer Blick aufs Handy am Steuer können zeitgleich in mehreren europäischen Ländern geschehen.
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