Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr um 15,4 Prozent gestiegen

Die Aufklärungsquote ist leicht gesunken. Braunschweig sei weiterhin eine sichere Großstadt, lautet dennoch das Fazit der Polizei.

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Symbolfoto | Foto: Werner Heise

Braunschweig. Die Polizeiinspektion Braunschweig hat jetzt die polizeiliche Kriminalstatistik für 2022 präsentiert. Demnach ist die Gesamtzahl der Straftaten um 15,4 Prozent auf 20.027 gestiegen. Von diesen Taten wurden 63,08 Prozent aufgeklärt. 2021 waren es 65,46 Prozent. Auch die sogenannte Häufigkeitszahl, die die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner benennt, ist auf 8.049 (6.982) gestiegen. Braunschweig sei weiterhin eine sichere Großstadt, lautet dennoch das Fazit der Polizei.



Für den Anstieg der Zahlen hat man bei der Polizei einen Hauptgrund ausgemacht: Den Wegfall der Corona-Einschränkungen. „Die Zahl der Straftaten ist in Folge der Aufhebung der coronabedingten Restriktionen wie überall im Bundesgebiet angestiegen", betont der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Uwe Lietzau. Braunschweig gehöre auch weiterhin zu den sichersten Großstädten Deutschlands. Auch die hohe Zahl von aufgeklärten Straftaten liege über der landesweiten Aufklärungsquote. "Ein Zeugnis der besonders akribischen Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen“, so Lietzau.

Mehr Einbrüche und Diebstähle


Die Menschen sind seltener zuhause, was zu Anstiegen der Einbruchsdelikte (173 Fälle, plus 20 Prozent) sowie Laden- und Taschendiebstählen (1.947 Fälle, plus 75,56 Prozent) geführt habe. Zudem habe die Wiedereröffnung von Kneipen und Clubs sowie die Rückkehr größerer Veranstaltungen Einfluss auf die Rohheitsdelikte (3.232 Fälle, plus 22,19 Prozent) und Sexualdelikte (355 Fälle, plus 24,56 Prozent) gehabt. Die Fälle von häuslicher Gewalt sind mit 857 um 0,46 Prozent minimal gesunken.

Auf einem Höchststand ist dagegen die Gewalt gegen Polizeibeamte angekommen. Eine deutliche Steigerung auf insgesamt 255 (plus 28,79 Prozent) ist zu verzeichnen. 127 Polizeivollzugsbeamte wurden verletzt. 2021 waren es 74. "Damit setzt sich der besorgniserregende Trend der letzten Jahre weiter fort. Gewalt gegen eingesetzte Kolleginnen und Kollegen ist nicht hinnehmbar und zu tolerieren“, sagt Thomas Bodendiek, Leiter der Polizeiinspektion Braunschweig.

800.000 Euro bei Senioren ergaunert


Ebenfalls auf einem Höhepunkt ist die Zahl der Straftaten zum Nachteil älterer Menschen wie Enkeltrick oder "falsche Polizisten". Allerdings blieb es in 92,05 Prozent der 1.082 Fälle (Vorjahr 895) beim Versuch. Durch 86 vollendete Taten wurden aber rund 800.000 Euro erbeutet.

Über 30 Prozent der Täter Nichtdeutsche


Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen auf 8.653 (7.929). Von diesen Personen hatten 6.025 die deutsche Staatsangehörigkeit (69,6 Prozent). Rund drei Viertel der Straftaten (76,6 Prozent) wurden erwachsenen Tatverdächtige zugeordnet, rund 3 Prozent waren Kinder, zirka 11 Prozent Jugendliche und fast 10 Prozent Heranwachsende.

"Die besonders herausgestellten Themenfelder wie zum Beispiel Straftaten zum Nachteil älterer Menschen werden wir auch zukünftig im Blick haben, damit sich die Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt sicher fühlen können“, so das Fazit von Thomas Bodendiek.


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