Braunschweig. Im Sommer stellt man die Stühle vor das Haus, im Winter stellt man sie zurück: so oder so ähnlich kann man sich merken, wie genau die Zeit umgestellt wird. Der Winterblues kommt in der Nacht zu Sonntag, 26. Oktober, denn dann werden die Zeiger von drei Uhr auf zwei Uhr zurück gestellt. Die Winterzeit beginnt, die Sommerzeit gilt als beendet.
Nicht nur der Mensch muss sich an den neuen Rhythmus gewöhnen, auch für Tiere bedeutet die Umstellung auf Winterzeit einen Einbruch in die tägliche Routine. "Viele Tierarten essen zum Beispiel nicht mehr, wenn es dunkel wird – sie passen sich an", sagt der zweite Geschäftsführer und Tierpfleger des Arche Noah Zoo Braunschweigs, Peter Wilhelm. Im Zoo seien die Tiere immer dann aktiv, wenn es Futter gebe. "In der Sommerzeit gucken die Tiere einen schon komisch an, wenn es plötzlich früher Futter gibt", sagt Wilhelm. Bereits nach einigen Tagen hätten sie es aber begriffen und sich auf die neue Zeit eingestellt.
Tierhalter sollten ihre Tiere möglichst schrittweise an den neuen Rhythmus gewöhnen und Schlafens- und Essenszeiten um einige Minuten verzögern. So funktioniert die Umgewöhnung auch im Zooalltag – nur eben ohne Gassi gehen.
Der Mensch, Herr (oder Frau) der Zeit
Warum drehen wir noch mal an der Uhr? Erst ging es um das Tageslicht, dann um das Öl. Nutzen und sparen: das Bundesamt für Umwelt sagt, dass die Rechnung nicht aufgehe, denn am Abend würden die Haushalte in der Winterzeit zwar später elektrisches Licht nutzen, am Morgen dafür aber mehr heizen. Der Körper benötigt etwa drei Tage, um sich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen, quasi ein Mini-Jetlag. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit halten nur 27 Prozent der Befragten die Umstellung für sinnvoll. 71 Prozent möchten, dass die Zeitumstellung abgeschafft wird und 60 Prozent der Umstellungsgegner plädieren für eine ganzjährige Sommerzeit.
Wer also keinen Funkwecker besitzt und nicht unfreiwillig als Frühaufsteher den Sonntagmorgen beginnen möchte, der sollte sich den Termin im Kalender notieren. Die Winterzeit gilt übrigens als "Normalzeit". Erstmals eingeführt wurde die Sommerzeit 1916 im damaligen Deutschen Reich; dauerhaft durchgesetzt hat man sie jedoch erst im Jahr 1980.
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