Hannover. Die Entwicklung einer digitalen Gesamtstrategie für den Museumsbetrieb - das ist einer der wesentlichen Schwerpunkte der neuen Zielvereinbarungen für die Jahre 2018 bis 2020, die Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler am heutigen Mittwoch gemeinsam mit den Direktorinnen und Direktoren der sechs Landesmuseen unterzeichnet hat.
Das teilt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit.
"Unsere Landesmuseen in Braunschweig, Oldenburg und Hannover sind zugleich Gedächtnis und Labor der niedersächsischen Kultur. Sie repräsentieren nicht nur in herausragender Weise das kulturelle Erbe Niedersachsens über die Landesgrenzen hinaus, sondern sind lebendige Orte mit vielfältigen gesellschaftlichen Aufgaben", sagte Thümler.
Öffentlichen Zugang stärken
Mit der Schwerpunktsetzung auf den Bereich Digitalisierung soll die Wettbewerbsfähigkeit der Museen und der öffentliche Zugang zu den umfangreichen Sammlungen der Häuser gestärkt werden. "Das klassische Aufgabenspektrum der Landesmuseen - das Sammeln, Bewahren, Erforschen und Ausstellen - hat sich in den vergangenen Jahren erheblich erweitert", sagte Thümler. "Die Digitalisierung wird auch den Museumsbetrieb in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen. Bei der Bewältigung dieser Aufgabe können sich die Häuser auf die Unterstützung des Landes verlassen." Ein Konzept für eine digitale Gesamtstrategie soll noch in diesem Jahr vorgelegt werden.
Ein weiterer Fokus der Vereinbarungen liegt auf dem Ausbau der Angebote und Aktivitäten zur kulturellen Bildung in den Museen sowie auf Museumsprogrammen zur kulturellen Teilhabe und Inklusion. "Kultur fördert den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und treibt ihre Entwicklung voran. Der Zugang zu kulturellen Angeboten soll deshalb allen Menschen in Niedersachsen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder finanziellen Möglichkeiten, offenstehen", betonte Thümler. "Deshalb ist es wichtig, dass gerade die Landesmuseen als Leuchttürme unserer Kulturlandschaft sich zeitgemäß aufstellen und noch stärker als bisher vernetzt und spartenübergreifend agieren."
In BraunschweigistDigitalisierung auf gutem Weg
"In den drei staatlichen Museen in Braunschweig spielt das Thema Digitalisierung seit langem eine große Rolle, nicht nur in Form von Apps oder Social-Media-Kanälen. Das 'Virtuelle Kupferstichkabinett' des Herzog Anton Ulrich-Museums zum Beispiel wurde im Jahr 2007 als eine der ersten digitalen Datenbanken überhaupt ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel konnten dank umfangreicher Förderung inzwischen mehr als 90.000 Kunstwerke digitalisiert werden. Neben dem British Museum in London und dem Rijksmuseum in Amsterdam handelt es sich um eine der größten und qualitätvollsten Online-Sammlungen der Welt. Daher freuen wir uns sehr über die Digitalisierungsoffensive des Landes und auf weitere Unterstützung für innovative Projekte", betonen die Vorstandsmitglieder der 3Landesmuseen in Braunschweig: Dr. Heike Pöppelmann (Braunschweigisches Landesmuseum), Prof. Dr. Jochen Luckhardt (Herzog Anton Ulrich-Museum), Prof. Dr. Ulrich Joger (Staatliches Naturhistorisches Museum) und Dr. Burkhard Nolte (Betriebswirtschaftliche Leitung).
Die Zielvereinbarungen werden auf Gegenseitigkeit geschlossen und verpflichten beide Seiten zur Erfüllung gemeinsamer Ziele.
mehr News aus Braunschweig