Zika – ein Mückenstich mit schwerwiegenden Folgen


Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Foto: HZI
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Foto: HZI | Foto: ©HZI

Braunschweig. Neu auftretende Infektionskrankheiten stehen 2016 im Fokus der Vortragsreihe „KrankheitsErregend“, die das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig bereits zum fünften Mal ausrichtet.


Ab dem 22. Oktober 2016 informiert das HZI an drei Samstagvormittagen über Zika, Ebola und Hepatits E. Diese drei Infektionskrankheiten sind immer wieder in den Schlagzeilen und stellen Wissenschaft und Politik vor neue Herausforderungen.

Welche Gefahren, Infektionswege und Strategien zur Bekämpfung bei neu auftretenden Infektionen vorliegen, darüber gibt Christine Goffinet am 22. Oktober 2016 Auskunft. Goffinet ist Junior-Professorin am TWINCORE in Hannover, einer gemeinsamen Einrichtung des HZI und der medizinischen Hochschule Hannover. Anschließend klärt Susanne Modrow, Professorin am Universitätsklinikum Regensburg, über ein „altes“ Virus auf, über das die Medien intensiv seit Mai 2015 berichten: das Zikavirus, das bereits 1947 bei einem Affen im Zikawald in Uganda entdeckt wurde. Infizierte Menschen in Brasilien, in der Karibik und in Florida zeigten Symptome, die anderen von Mücken übertragenen Infektionen ähnelten. Mittlerweile kommen Meldungen über Zika-Infektionen auch von anderen Kontinenten. Man nimmt an, dass das Virus nicht nur von Mücken übertragen wird. Sexuelle Übertragungswege sind jedoch noch nicht eindeutig belegt.

Eine Zika-Infektion verläuft in den meisten Fällen mild und führt nur sehr selten zum Tod. Problematisch ist sie allerdings während der Schwangerschaft: Sie kann Hirnfehlbildungen – etwa die sogenannte Mikrozephalie – beim ungeborenen Kind verursachen. Die Behandlung Infizierter erfolgt lediglich symptomatisch. Bislang gibt es weder einen Impfstoff, der vor dem Zikavirus schützt, noch Medikamente für eine gezielte Therapie. Bis zu den vermehrt auftretenden Infektionen wurde Zika als wenig schwerwiegend eingestuft, die Entwicklung eines Impfstoffs und einer Therapie waren nicht vorgesehen.

Nicht nur das Zikavirus sorgt für Verunsicherung: 2014 kam es zur bisher größten Ebola-Epidemie mit mehr als 11.000 Toten. Menschen infizieren sich mit dem Ebolavirus durch den Kontakt mit befallenen Tieren. Von Mensch zu Mensch überträgt sich die Krankheit durch Körperflüssigkeiten wie Schweiß oder Blut. Insgesamt liegt die Sterberate bei einer Ebola-Infektion bei mehr als 50 Prozent. Am 5. November 2016 informieren Prof. August Stich von der Missionsärztlichen Klinik Würzburg und HZI-Epidemiologe Prof. Gérard Krause über Ebola, für das es bislang weder ein spezifisches Gegenmittel noch eine Impfung gibt.

Am 19. November 2016 widmet sich der dritte Teil der Reihe „KrankheitsErregend“ den Ansätzen zur Bekämpfung von Hepatitis E. Mit dem zunehmend auftretenden Hepatitis E-Virus infizieren sich in Deutschland jährlich rund 300.000 Menschen. Das Virus löst eine akute Entzündung der Leber aus. Die wenigsten Betroffenen merken etwas von ihrer Erkrankung, aber sie kann in seltenen Fällen auch tödlich verlaufen. Geeignete Medikamente oder Therapien stehen bislang noch nicht zur Verfügung. Welcher Forschungsaufwand bei einer Erkrankung gerechtfertigt ist, die nur selten lebensbedrohlich verläuft – auch mit dieser Frage beschäftigen sich Prof. Michael P. Manns, klinischer Direktor des HZI, sowie Prof. Eike Steinmann vom TWINCORE.

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 10:30 Uhr im Forum des HZI. Der Eintritt ist frei. Es werden jeweils zwei Referenten zu Gast sein. Im Anschluss bietet eine moderierte Diskussion Gelegenheit für Zuschauerfragen.


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