Braunschweig. Beim sechsten Dialogforum zur Zukunft der Braunschweiger Innenstadt betonte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum die Fortschritte, die die Stadt im Schulterschluss mit öffentlichen wie privaten Partnern seit Beginn des Entwicklungsprozesses erreicht habe. Zugleich richtete Kornblum erneut einen Appell an die Eigentümerinnen und Eigentümer leerstehender Innenstadt-Immobilien, im Interesse einer starken Innenstadt deren Weiterentwicklung aktiv zu unterstützen. Das berichtet die Braunschweig Zukunft GmbH in einer Pressemitteilung.
„Die Vernetzung über verschiedenste Bereiche hinweg trägt Früchte, zahlreiche Ergebnisse dieses Prozesses sind bereits sichtbar“, so Kornblum. Neben der Durchführung etablierter und neuer Veranstaltungen zur Innenstadtbelebung seien Zwischennutzungen von Leerständen vermittelt, zusätzliche Bäume zur Begrünung der Innenstadt gepflanzt, Bänke aufgestellt und weitere Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität realisiert worden.
Fördermittel für 18 Projekte
Bei vielen dieser Maßnahmen halfen und helfen die beiden niedersächsischen Förderprogramme zur Stärkung der Innenstädte. Im Rahmen von „Perspektive Innenstadt!“ hat die Stadt für 18 Projekte Fördermittel im Gesamtvolumen von zirka 1,5 Millionen Euro beim Land beantragt. Unter anderem flossen diese Mittel in die Veranstaltungsreihe „Dein Sommer – Deine Innenstadt“ des Stadtmarketings, die in den Sommermonaten für spür- und messbar höhere Frequenzen in der Innenstadt sorgte. Hinzu kommen zwei Anträge der Braunschweig Art gGmbH für das bereits gestartete Projekt GroßFormArt, das Häuserfassaden mit überdimensionalen Gemälden verziert. Elf der eingereichten Projektanträge hat das Land inzwischen positiv beschieden.
Weitere 4,2 Millionen Euro sind im Programm „Resiliente Innenstädte“ für Braunschweig reserviert. Durch den Eigenanteil der Kommunen von 60 Prozent wird das Gesamtvolumen hier bei zirka 10,5 Millionen Euro liegen. „Wir werden den Ratsgremien die ersten Vorschläge zum Beschluss vorlegen, welche weiteren Maßnahmen wir mithilfe dieser Fördermittel anstoßen wollen“, so Kornblum. Die Grundlage bildet das strategische Rahmenkonzept zur Entwicklung der Innenstadt, das der Rat im März verabschiedet hat.
Drei Projekte vorgestellt
Lobend hob Kornblum zudem das Engagement vieler privater Akteurinnen und Akteure hervor. Beispielhaft wurden beim sechsten Dialogforum drei Projekte vorgestellt: Das Kunstfest „Justamente“ vom Allgemeinen Konsumverein e. V., das Projekt SQUAT des Refugium Flüchtlingshilfe e. V. sowie das „381“, mit dem die Öffentliche Versicherung Braunschweig einen neuen Veranstaltungs- und Begegnungsort in Braunschweig geschaffen hat. Hier sollen mit einem flexiblen Raumkonzept und neuester Technik auch neuartige Veranstaltungsformate getestet werden können. „Dieser neue Ort soll durch Erlebnisse begeistern“, so Friederike Kühn und Amelie Hinz von der Öffentlichen.
Amelie Hinz (links) und Friederike Kühn von der Öffentlichen Versicherung Braunschweig stellten den Veranstaltungs- und Begegnungsort „381“ vor. Sebastian Hallmann von der Braunschweig Zukunft GmbH moderierte das sechste Dialogforum. Foto: Braunschweig Zukunft GmbH/Philipp Ziebart
Oberbürgermeister Dr. Kornblum: „Ich freue mich, dass wir an vielen Stellen bereits privates Engagement sehen, das unsere Innenstadt bereichert.“ Zugleich appellierte Kornblum an die Immobilieneigentümer und -eigentümerinnen. „Die Mietpreise, die lange Zeit in den Haupt- und Nebenlagen bezahlt werden konnten, wird die Wirtschaft und insbesondere der Einzelhandel absehbar nicht mehr aufbringen können.“ Die Mieten müssten den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. „Zugleich bedarf es einer Investitionsbereitschaft, da vorhandene Flächenzuschnitte häufig nicht mehr zu den Anforderungen neuer Nutzungsformen passen. Einige Eigentümerinnen und Eigentümer gehen hier vorbildlich voran“, so Kornblum.
Wieder weniger Leerstände
Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH, hob hervor, dass sich die Zahl der Leerstände nach einem Hoch im März 2022 inzwischen wieder auf das Niveau von 2021 reduziert hat und derzeit recht konstant ist. „Aktuell schließen sich sowohl in der gesamten Innenstadt als auch im Bereich der Fußgängerzone weitere Leerstände“, so Leppa. „Gleichzeitig haben sich die Frequenzen über den Sommer hinweg sehr positiv entwickelt. Unterschiedlichste Veranstaltungsformate und neue Angebote in Einzelhandel, Gastronomie und Kultur haben für eine Belebung der Innenstadt gesorgt. Auf dieser Entwicklung können wir aufbauen. Mit weiteren Maßnahmen aus den verschiedenen Dezernaten der Stadtverwaltung sowie privaten Initiativen wollen wir diese positive Dynamik weiter fördern“, so Leppa.
Die Videoaufzeichnung des Dialogforums ist über die Plattform YouTube auf dem Kanal „Löwenstadt Braunschweig“ verfügbar. Alle Infos zum Innenstadtdialog sowie eine Übersicht zu laufenden und geplanten Projekten und Maßnahmen sind unter www.braunschweig.de/innenstadtentwicklung zu finden.
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