09.07.2022, 23:42 Uhr

Braunschweig. Jan-Lennard Struff ist der Sieger der BraWo Open 2022. In einem rein deutschen Finale besiegte der 32-Jährige seinen fünf Jahre jüngeren Gegner Maximilian Marterer deutlich mit 6:2, 6:2. Allein dass es ein Finale zwischen zwei deutschen Profis bei dem mit insgesamt 134.920 Euro plus Hospitality dotierten Turniers beim Braunschweiger THC gab, war ein Novum. Doch dabei blieb es nicht. An der Seite seines brasilianischen Partners Marcelo Demoliner gewann Struff auch die Doppelkonkurrenz. Das berichten die Veranstalter in einer Pressemitteilung.

„Es war einfach eine unglaubliche Woche für mich. Ich habe richtig gutes Tennis gespielt“, so Struff überglücklich nach einer wahren Machtdemonstration im Finale gegen Marterer. Wie im gesamten Turnier setzte er auch in diesem Match seinen Kontrahenten von Beginn an unter Druck, schlug serienweise Asse - in seinen fünf Matchs waren es 45 insgesamt - und sammelte dazu zahlreiche Punkte mit Returnwinnern.

"Ein bis zwei Klassen besser“

Auch eine einstündige Regenpause konnte ihn nicht stoppen oder aus dem Rhythmus bringen. „Er war einfach ein bis zwei Klassen besser“, gab Marterer nach dem Match zwischen zwei ungesetzten Spielern zu. Mit der Meinung stand er nicht allein: „Ich glaube, das war einer der besten Sieger, die wir hier jemals hatten“, sagte auch Turnierdirektor Volker Jäcke.

125 Weltrangkistenpunkte und 18.290 Euro sind der Lohn für den Einzelsieg von Struff. Und es sind vor allem die Weltranglistenpunkte, die ihn interessieren. „Ich möchte wieder dahin, wo ich vor meiner Verletzungspause war“, stellte Struff klar. Das erklärte Ziel der derzeitigen Nummer 155 der Weltrangliste sind die Top 50 – dort stand er noch zu Beginn des Jahres. Und so, wie er in Braunschweig aufgetreten ist, sollte das selbst erklärte Ziel in nicht allzu ferner Zukunft realisiert werden können.

Auch im Doppel nicht zu bezwingen

Auch im Doppel an der Seite Demoliners war Struff nicht zu bezwingen. Auch hier ungesetzt, bezwang das Duo im Finale die tschechische Kombination Jebavy/Pavlasek mit 6:4, 7:5. Damit hat erstmals in der Historie des ATP Challengers in Braunschweig ein Spieler im Einzel und im Doppel gewonnen.

Zufrieden waren auch der Veranstalter, die Brunswiek Marketing GmbH, und der neue Hauptsponsor Volksbank BraWo. „Ich bin einfach stolz auf das Team, das hier wochenlang hart gearbeitet hat, um den Spielern ein solch tolles Turnier zu bieten“, sagt der neue Sprecher der Brunswiek Marketing GmbH und Leiter Marketing der Volksbank BraWo, Markus Beese. Bestätigt wurde das vom zweifachen Sieger höchstselbst: „Was ihr hier auf die Beine stellt, ist einfach unglaublich. Alle Spieler fühlen sich hier rundum wohl“, so Struff. „Und genau das ist unser Ziel“, betont Volker Jäcke. Das Turnier, das bereits sechsmal zum besten Challenger der Welt erklärt wurde, möchte gerne einen siebten Stern auf seinem Logo platzieren.

Tenzer zieht sich zurück

30.100 Zuschauer kamen in der Turnierwoche zu den Matches und den Abendveranstaltungen in den Braunschweiger Bürgerpark. „Damit sind wir sehr zufrieden. Wir von der BraWo freuen uns, Namensgeber einer solch fantastischen Veranstaltung zu sein und das Turnier in eine gesicherte Zukunft zu führen“, so Beese. Eine Aufgabe, die nun auch in seinen Händen liegt. In einem hoch emotionalen Moment im Rahmen der Siegerehrung erklärte Harald Tenzer, dass er sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen wird. Vor 15 Jahren hat der heute 78-Jährige als Geschäftsführer der Brunswiek Marketing GmbH das Turnier übernommen und finanziell immer weiter abgesichert. „Nun bin ich froh, dass ich diese Arbeit übergeben kann. Ich bin mir sicher, dass wir mit der Volksbank BraWo dafür genau den richtigen Partner haben. Natürlich stehe ich allen Verantwortlichen weiterhin beratend zur Seite“, erklärte er unter dem tosenden Applaus der Zuschauer, die den Grandseigneur der Veranstaltung mit „Standing Ovations“ verabschiedeten.

Die BraWo Open finden im Jahr 2023 vom 6. bis 15. Juli statt.