Salzgitter. Um den Überblick über die Radon-Konzentrationen in Wohnungen in Deutschland zu verbessern, lässt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Messungen in zufällig ausgewählten Haushalten durchführen. Bürger werden per Post um Teilnahme gebeten. Dies berichtet das BfS Salzgitter in einer Pressemitteilung.
Das radioaktive Gas Radon entstehe im Erdreich und könne von dort unbemerkt in Innenräume gelangen. Weil Radon das Lungenkrebsrisiko erhöhe, könne es besonders in Wohnräumen zum Problem werden. Ziel aktueller Gesetzgebung sei daher, die Radon-Konzentrationen zu senken. Die Studie des BfS soll die bundeseinheitliche Datengrundlage hierfür weiter ausbauen.
Mitwirkung der Bevölkerung notwendig
Für die Studie sollen in 6.000 zufällig ausgewählten Wohnungen zeitgleich Radon-Messgeräte aufgestellt werden. Dabei sei das BfS auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen: In den kommenden Tagen werden Haushalte im gesamten Bundesgebiet angeschrieben und darum gebeten, an der Studie teilzunehmen. Absender der Briefe sei die Firma Dr. Kemski Sachverständigenbüro. Sie führe die Studie im Auftrag des BfS durch. Wer sich für eine Teilnahme entscheide, erhalte im Sommer zwei kleine Dosen, in denen sich die Messeinrichtung befinde, und möge sie in die Wohnung stellen. Nach einem Jahr werden sie an das Sachverständigenbüro zurückgeschickt. Da die Radon-Belastung mit den Jahreszeiten schwanke, sei diese lange Messdauer erforderlich, um einen Jahresdurchschnitt der Radon-Werte zu erhalten.
"Radon wird als Gesundheitsrisiko oft unterschätzt. Nach dem Rauchen ist es der größte Risikofaktor für Lungenkrebs“, unterstreicht die Präsidentin des BfS, Dr. Inge Paulini, die Bedeutung der Messungen. "Ich empfehle allen, die einen Brief erhalten, die Radon-Konzentration in ihrer Wohnung messen zu lassen. Wer an der Studie teilnimmt, unterstützt nicht nur die wissenschaftliche Arbeit des BfS, sondern nützt auch sich selbst. Alle Teilnehmenden bekommen die Messergebnisse aus ihrer Wohnung kostenlos mitgeteilt. Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt.“
Baustein des Radon-Maßnahmenplans des BMU
Mit der Studie setze das BfS einen Baustein des Radonmaßnahmenplans des BMU um. Der Maßnahmenplan habe das Ziel, die Radonbelastung der Bevölkerung langfristig zu senken. Die Studie verbessere zum einen das Wissen darüber, wie viele Haushalte von erhöhten Radon-Werten betroffen sind. Zum anderen liefere sie Vergleichsdaten, um zu einem späteren Zeitpunkt die Entwicklung der durchschnittlichen Radon-Konzentration in Wohnhäusern beurteilen zu können.
Weitere Informationen:
Radon-Studie des BfS http://www.bfs.de/radon-studie-2020
Radon-Messungen http://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/schutz/messen.html
Radon allgemein http://www.bfs.de/radon
mehr News aus der Region