Berlin. Für einen möglichen Kauf von Pipeline-Röhren der "Nord Stream 2 AG" durch die Bundesregierung stellen Sanktionen kein Hindernis dar. Gegen die "Nord Stream 2 AG" und Gazprom bestehen seit 2019 lediglich US-Sanktionen, die Europäische Union hat die Firmen hingegen bislang nicht sanktioniert.
Wie die "Welt" (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, sind alle für einen möglichen Kauf notwendigen Fragen mit den US-Behörden geklärt worden. Sollte sichergestellt sein, dass der Verkaufserlös nicht nach Russland, sondern an den Schweizer Sachwalter der insolventen Aktiengesellschaft fließen, stehe dem Kauf demnach nichts entgegen. Das Wirtschaftsministerium soll sich in fortgeschrittenen Verhandlungen über den Kauf von Tausenden Röhren befinden, die ursprünglich für "Nord Stream 2" eingeplant waren, um damit ein schwimmendes Flüssiggasterminal auf Rügen anzubinden. Neben den Röhren soll auch über den Erwerb von Unterlagen, Messungen und Gutachten, die für die Verlegung einer solchen Anbindungs-Pipeline zwingend erforderlich sind, verhandelt werden.
Der von einem Schweizer Konkursgericht eingesetzte Sachwalter, die Firma Transliq, erklärte auf Nachfrage, man könne "gegenüber Dritten keine Auskünfte zu geschäftsspezifischen Fragestellungen und allfälligen Transaktionen geben." Im Bundeswirtschaftsministerium heißt es, man könne den laufenden Prozess nicht kommentieren. Ähnlich äußern sich Vertreter der insolventen Gazprom-Tochter selbst: "Kommerzielle Geschäfte kommentieren wir grundsätzlich nicht".
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