Berlin. Die Bundeswehr plant offenbar, in den kommenden Wochen in Mali große Mengen Munition zu vernichten. Es gehe dabei um Dutzende Panzerfäuste, mehr als 1.000 Handgranaten und Zehntausende 40-Millimeter-Geschosse, wie sie in Granatmaschinenwaffen zum Einsatz kommen, berichtet die Wochenzeitung "Die Zeit".
Sie alle werden demnach voraussichtlich von einem Sprengmeister in der Wüste zur Explosion gebracht werden, damit sie nach dem Abzug der Bundeswehr aus Mali nicht russischen Söldnern oder islamistischen Terroristen in die Hände fallen. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte am vergangenen Wochenende das vorzeitige Aus für die UN-Mission in Mali beschlossen, weshalb auch die 1.100 Soldaten der Bundeswehr früher abziehen müssen als geplant. Offenbar schaffen diese es nicht mehr rechtzeitig, die Munition nach Deutschland auszufliegen. Dem Bericht der "Zeit" zufolge wird in diesen Tagen deshalb auch Munition für Gewehre und Pistolen, die verschossen werden kann, von Bundeswehr-Soldaten auf Zielscheiben gefeuert.
Die Recherchen der Wochenzeitung haben auch ergeben, dass rund um den Einsatz der Bundeswehr in Mali mehr Menschen ums Leben gekommen sind als bislang bekannt. Es handelt sich um fünf Malier und Nigrer, die in Lkw-Konvois Bundeswehrmaterial ins deutsche Camp in der Wüstenstadt Gao fuhren und auf dem Weg von Islamisten überfallen und getötet wurden. Die Bundeswehr beauftragt für solche Transporte zivile Firmen.
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