Region. In der vergangenen Nacht war in vielen Teilen Deutschlands ein besonderes Spektakel zu sehen – Polarlichter tauchten den nächtlichen Himmel in ein buntes Farbenmeer. Vor allem in Süddeutschland, aber auch im Nordwesten Niedersachsens waren die faszinierenden Nordlichter zu sehen. Wer keine Gelegenheit hatte, das Schauspiel zu sehen, sollte sich die kommende Nacht vormerken – denn dann stehen die Chancen auf Polarlichter noch viel höher.
Nordlichter faszinieren seit jeher die Menschen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich zahlreiche Mythen und Legenden um dieses Naturphänomen gebildet haben. Schon bei den antiken Römern und Griechen hatten sie einen besonderen Status – man glaubte, die Morgengöttin Aurora würde mit ihrem Wagen über den Himmel fahren, um den neuen Tag anzukündigen. Indigene Völker Nordamerikas sahen in ihnen die Geister der Toten, die so versuchten, mit ihren lebenden Liebsten zu kommunizieren.
In Finnland ist die Aurora borealis unter dem Namen Revontulet bekannt, was wörtlich übersetzt "Feuerfuchs" bedeutet. Der Legende nach erzeugen Polarfüchse beim Rennen über den Himmel mit ihren Schwänzen Funken. Ein anderer Mythos besagt, dass sie Schneeflocken in den Himmel schleudern, die dann vom Mondlicht reflektiert werden.
Nordlichter in der Region
Doch wer das Himmelsspektakel gerne einmal selbst erleben möchte, muss dazu nicht in den hohen Norden reisen. Zwar sind die nördlichen Regionen Europas, wie etwa Norwegen und Schweden, bekannt für besonders häufig auftretende Nordlichter, doch auch in unseren Breitengraden konnten die Menschen das Schauspiel in der Vergangenheit schon des Öfteren bewundern – so zum Beispiel im Oktober des vergangenen Jahres, als die bunten Lichter auch hierzulande über den Himmel tanzten.

Am Ufer des Südsees in Braunschweig war das Schauspiel im Oktober 2024 besonders eindrucksvoll zu beobachten. Foto: Stefan Stümpel
Stärkster Sonnensturm seit Jahren
In der kommenden Nacht und auch in der Nacht zum Freitag stehen die Chancen besonders gut, um Polarlichter am Himmel zu erspähen. Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer Pressemitteilung vom heutigen Mittwoch berichtet, kam es in den vergangenen Tagen auf der Sonne zu mehreren intensiven sogenannten Sonnenflares, darunter ein besonders starker Ausbruch der Klasse X5.1 – einer der energiereichsten der letzten Jahre. In der letzten Nacht erreichte der daraus resultierende geomagnetische Sturm zeitweise die Stufe G4, so das DLR.
Fachleute halten es für möglich, dass sich die Aktivität in den kommenden Stunden noch zu einem G5-Sturm, der höchsten Warnstufe, steigern könnte. Sollte das Wetter mitspielen, könnten sich die nächsten zwei Nächte also als vielversprechend erweisen, um auch in der Region Polarlichter zu sehen.

