Cachupa Rica – das Nationalgericht der Kapverden

von Andreas Molau




Auf afrikanische Spuren führt uns Ralf Richter. Der »Koch aus Leidenschaft« hat uns auf ein Gericht aufmerksam gemacht, das er aus Afrika mitgebracht hat: Cachupa Rica.


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Cachupa Rica[/image] Cachupa Rica ist das Nationalgericht der Kapverden und ist ein Mais-Bohnen-Eintopf. Richter, der bei der Volkshochschule Salzgitter Kochkurse gibt, war im Januar dieses Jahres mit der Alexander Humboldt II auf großer Abenteuerfahrt. Auf der Insel Sal hatte er Gelegenheit, den einheimischen Köchen über die Schulter zu gucken. Auf seiner Facebookseite schreibt der Koch: »Das Grundrezept besteht immer aus Mais, Bohnen, Kohl, Knoblauch und Zwiebeln. Je mehr die ›kapverdische Hausfrau‹ aber an Gemüse zur Verfügung hat, desto ›reicher‹ und edler wird dieses Gericht. Die Cachupa Rica enthält zusätzlich noch Fleisch, kann aber auch vegetarisch oder mit Fisch zubereitet werden.« Hier gibt es auch alle Tipps zur weiteren Zubereitung: »Wer weder Maniok noch Süßkartoffeln hat, greift auf einheimische Kartoffeln zurück! Statt des gestampften getrockneten Maises, der noch nicht wirklich überall in Deutschland zu haben ist, kann man auch Dosenmais nehmen - allerdings ist der extrem süß. Statt Kongobohnen kann man auch eine Mischung aus weißen Bohnen und Kidneybohnen nehmen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, aber auf Dosenkonserven würde ich schon verzichten wollen. Zutaten: 250 g Mais, getrockneter, gestampft oder aus der Dose 250 g Bohnen (Kongobohnen), getrocknete oder andere gemischte Sorten 250 g Beluga und rote Linsen 2 Knollen Maniok 1,5 kg Suppenfleisch 3 kg Süßkartoffeln 1 kg Tomaten 3 Zehen Knoblauch 2 Zwiebeln 8 Blätter Weißkohl oder Wirsing 4 große Karotten 600 g Rindfleisch oder Fischfilet 250 g Chorizo Salz und Pfeffer


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Ralf Richter[/image] Zubereitung: Am Vortag getrocknete Bohnen und Mais aufkochen und quellen lassen. Am Essens-Tag: Den Maniok schälen, in kleine Stücke schneiden. Mindestens 20 min. in Salzwasser kochen. Maniok niemals roh verwenden. Im rohen Zustand enthält Maniok Blausäure und die kann nur durch kochen entfernt werden. Aus dem Suppenfleisch eine Brühe kochen. Dazu kaltes Wasser in eine Topf geben und das gewaschene Fleisch kalt ansetzen. Nach ca. 2 Stunden ergibt das eine kräftige Rinderbrühe. Im Anschluss das Fleisch und die Knochen aus der Brühe entfernen. Überschüssiges Fett mit einem Schaumlöffel und Küchenpaper entfernen. Die Süßkartoffeln schälen, würfeln. Die Karotten schälen, würfeln. Den Kohl in kleine Stücke schneiden. Die Tomaten würfeln, den Knoblauch fein hacken oder pressen. Gewürfeltes Fleisch und den in Scheiben geschnittenen Chorizo oder den Fisch, dazugeben. Das alles zusammen in die Brühe geben und bissfest garen. Am Ende der Garzeit Mais und Bohnen und die Linsen hinzu geben und alles erwärmen. Die Zwiebeln hacken und in einer Pfanne goldgelb anbraten und zum Schluss mit dem fein gewürfelten Maniok unter den Eintopf mengen. Eine Cachupa Köchelt mindestens 6 Stunden und die Krönung ist, wenn sie nach dem Köcheln noch mal über Nacht in den Kühlschank kommt und am nächsten Tag aufgewärmt wird. Auf den Kap Verden gibt man gerne Piri Piri in die Cachupa. Ich selber bevorzuge aber die deftige Chorizo, die für die nötige Schärfe sorgt. Braucht eigentlich alles noch Salz und Pfeffer? Ganz dezent damit umgehen weil die Zutaten schon einiges mitbringen.«