Caritas warnt vor Schuldzuweisungen bei Corona-Aufarbeitung

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa kritisiert Forderungen nach Aufklärung von Fehlern in der Corona-Pandemie als "toxisch".

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Gesperrter Spielplatz während der Corona-Pandemie (Archiv)
Gesperrter Spielplatz während der Corona-Pandemie (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa kritisiert Forderungen nach Aufklärung von Fehlern in der Corona-Pandemie als "toxisch". Vier Jahre nach Inkrafttreten des ersten Corona-Lockdowns sei ein "öffentlicher Wettstreit darüber entbrannt, wer rückblickend die meisten Fehler findet", sagte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.


"Dieser Wettstreit ist toxisch." Welskop-Deffaa warnte: "Eine Aufarbeitung, die rückwirkend Schuldzuweisungen und Verdächtigungen in den Mittelpunkt stellt, wird für eine nächste Krise das Gegenteil von dem bewirken, was erreicht werden soll: Menschen werden weniger bereit sein, unter riskanten Bedingungen zupackend Entscheidungen zu treffen."

Die Chefin des katholischen Wohlfahrtsverbandes forderte stattdessen einen Wettstreit bei der Suche nach den Namen der "ungezählten Helden" der Coronakrise. In den Altenhilfeeinrichtungen, in Krankenhäusern, in Sozialberatungsstellen, aber auch in den Verwaltungen der Sozial- und Gesundheitsbehörden hätten Menschen in der Pandemie selbstlos Verantwortung übernommen. "Wenn wir aus Corona lernen wollen, darf sich der Blick nicht auf mögliche Fehler verengen, sondern es gilt darauf zu schauen, dass und warum Menschen bereit waren, Verantwortung zu tragen und solidarisch zu sein", sagte Welskop-Deffaa.


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