Salzgitter. Die Missstände in der deutschen Fleischindustrie seien aus Sicht der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft in Salzgitter (CDA) nicht weiter hinnehmbar und müssen im Sinne der dort Tätigen schleunigst verbessert werden. "Es ist völlig unverständlich, warum viele Betriebe in erster Linie auf Werkverträge setzen, die Firma Goldschmaus aus Garrel oder die wegen der VW-Currywurst weltberühmte VW-eigene Fleischerei in Wolfsburg zeigen, dass es auch ganz anders geht, nämlich mit gut ausgebildeten und langfristig einsetzbaren Stammbelegschaften", argumentiert die CDA in ihrer Pressemitteilung.
Nach Ansicht der CDA Salzgitter liegen in vielen Fällen die Grundvoraussetzungen für einen Werkvertrag, nämlich keine Tätigkeit nach Weisungen und keine Eingliederung in die Arbeitsorganisation der Weisungsgebenden, nicht vor. Die CDA-Vorsitzende Stefanie Steckhan erklärt: "Deswegen kann der ergebnislose niedersächsische Fleischgipfel nicht das letzte Wort sein. Niedersachsen muss die Initiative des Bundes zur Festanstellung der Beschäftigten in den Fleischzerlegungs- und -verarbeitungsbetrieben unterstützen. Dies wäre eine wirksame Ergänzung des bereits 2017 in Kraft getretenen 'Gesetzes zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft'." Verfassungsrechtliche Bedenken gegen ein derartiges Vorgehen sehe die CDA Salzgitter nicht.
Sozialpolitikerin Steckhan abschließend: „Corona hat gezeigt: ständig wechselnde Personen, die durch Werkverträge gebunden und für besondere Situationen, zum Beispiel in Bezug auf Hygienestandards, ungenügend ausgebildet sind, sind zum Beispiel durch Produktionsausfälle letztlich für die Betriebe viel teurer als der Einsatz einer Stammbelegschaft, die nach Tariflöhnen bezahlt wird, eine gute Qualifikation besitzt und über Erfahrung auch in schwierigen Situationen verfügt.“
CDA: "Missstände in der Fleischindustrie sind nicht weiter hinnehmbar"
Die CDA Salzgitter fordert ein Ende der Werkverträge in der Fleischindustrie zugunsten einer Stammbelegschaft.
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