Braunschweig. Der flüchtige Betrüger Ronald P., bekannt für seine charmante und manipulative Art, ist endlich gefasst worden. Seine Verhaftung erfolgte in Frankfurt am Main, wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig am heutigen Dienstag, 28. Januar, bestätigte. Die Festnahme ist das Ergebnis intensiver Ermittlungen und einer bundesweiten Fahndung, die unter anderem durch die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ unterstützt wurde.
Ronald P., der über 15 Jahre hinweg mit über 149 dokumentierten Fällen von Betrug und Diebstahl sein Unwesen trieb, wurde schließlich festgenommen. Wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig mitteilt, war der Beschuldigte in der Frankfurter S-Bahn aufgrund des Fahndungsbildes von einem Reisenden erkannt worden. Dieser hat dann die Polizei informiert, so dass der Beschuldigte am Frankfurter Hauptbahnhof festgenommen werden konnte.
Ronald P. nutzte das Vertrauen der Menschen aus, um sich Zugang zu deren Wohnungen und Wertgegenständen zu verschaffen. Er hinterließ eine Spur der Verwüstung: Er plünderte Bankkonten und entwendete persönliche Gegenstände. In Hotels und Pensionen richtete er ebenso erheblichen Schaden an.
TV-Sendung startet großen Zeugenaufruf
In der jüngsten Ausgabe der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY", die am Mittwoch, 22. Januar, ausgestrahlt wurde, beschrieb Moderator Rudi Cerne Ronald P. als über 1,90 Meter groß, eloquent und besonders bei Frauen beliebt.
Die Ausstrahlung des Fahndungsaufrufes brachte konkrete Ergebnisse. "Nach der Ausstrahlung haben sich weitere Geschädigte gemeldet, darunter auch eine Frau, die erst vor Kurzem Opfer geworden ist", berichtet Oberstaatsanwalt Christian Wolters. Es wurden auch Informationen gewonnen, dass sich der Beschuldigte zeitweise auf Mallorca aufgehalten und dort ebenfalls Straftaten begangen hat.
Warum ermittelt Braunschweig?
Die zentrale Ermittlung führt die Staatsanwaltschaft Braunschweig, obwohl der Täter aus Sachsen stammt und viele der in der Sendung genannten Straftaten in Süddeutschland verübt wurden. Dem Beschuldigten werden insgesamt 28 Betrugs- und Diebstahlstaten per Haftbefehl vorgeworfen, die er zwischen dem 23. April 2021 und dem 13. März 2024 deutschlandweit begangen haben soll. Insegesamt stehen 149 Straftaten im Raum, die ihm zugeschrieben werden.
Von besonderer Bedeutung sind die Vorfälle in Braunschweig: Am 8. und 10. April 2023 soll Ronald P. jeweils unbefugt 2.000 Euro mit einer gestohlenen EC-Karte an Geldautomaten in der Braunschweiger Innenstadt abgehoben haben. Am gleichen Tag soll er zudem einer Geschädigten 2.000 Euro aus dem Wohnzimmerschrank entwendet haben.
"Wir haben die weiteren Taten aus ganz Deutschland zur gemeinsamen Bearbeitung hinzugenommen, weil dies sachgerecht erscheint", erläutert Wolters. "Es macht wenig Sinn, wenn viele Staatsanwaltschaften jeweils nur Einzeltaten verfolgen, die für sich genommen einen Haftbefehl möglicherweise nicht gerechtfertigt hätten." Diese umfassende Bearbeitung macht den vollen Umfang des kriminellen Handelns des Beschuldigten deutlich und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer angemessenen Bestrafung.
Nun wurde der Gesuchte in Frankfurt am Main festgenommen und wird sich für seine Taten vor Gericht verantworten müssen.