»Cool and Creamy« in der Autostadt

von Andreas Molau




Die Autostadt ist auch »Cool and Creamy« davon hat sich Kulinarisch38 bei einem Besuch überzeugen können. image Dass die Autostadt in Wolfsburg mehr als nur ein Mekka für Autofreaks ist, steht für Kulinarisch38 spätestens seit der Erkundung der Manufaktur »Das Brot.« fest. Was sich da rund um die Idee entwickelt hat, die Ankunft eines Neuwagens als ganzheitliches Event zu gestalten, ist für die gesamte Region Braunschweig und Wolfsburg längst zu einem kulturellen Gravitationszentrum geworden. Und das Kulinarische ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur. Noch dazu, wenn man bei der Zubereitung von Essen und Trinken das bewusste Genießen in den Mittelpunkt rückt. Das ist das Anliegen der Kreativdirektion der Autostadt. Ein Anliegen, das vor drei Jahren mit der Entwicklung einer eigenen Bio-Eismanufaktur in Wolfsburg fortgesetzt wurde. Ein Anliegen, das mit dem »Cool and Creamy« so umgesetzt ist, dass die Kulinarisch38-Region inzwischen zu den eistechnischen Oberzentren der Republik gehört. Wir treffen den Mann, der zwischen Kreativabteilung und Eiskulinariker, der Macher ist: Konditormeister Marcus Schumann.

Die Sonne kommt – »Cool and Creamy« auch

image Seit dem letzten Besuch in der Autostadt scheint sich wettermäßig auf den ersten Blick gar nicht viel verändert zu haben. Die Sonne schien bereits im April ganz verheißungsvoll. Allerdings merkt man doch, dass der Sommer Einzug gehalten hat. Insofern erscheint das »Cool and Creamy« als passendes Saisonthema. Die Besucherströme wogen hin und her. Sprachfetzen aus aller Herren Länder rauschen an einem vorüber. Marcus Schumann wartet vor seinem Eiscafé. Er strahlt Ruhe aus. Wie ein gemütlicher Zuckerbäcker sieht der hochgewachsene Konditor mit seiner weißen Mütze nicht aus. Warum ausgerechnet diejenigen größere Chancen haben schlank zu bleiben, die mit Eis- oder Buttercremes hantieren, verrät er am Ende des Gesprächs. Die Sache sei ganz einfach: Während man als Konditor eher bei den Kochkollegen Deftiges naschen möge, stünde denen der Sinn viel mehr nach Süßem.

Eine coole Geschichte

Bei Marcus Schumann dreht sich sowieso alles um Eis und Torten. Da ist Herzhaftes Abwechslung. Wenn er über die Geschichte des »Cool and Creamy« erzählt, spürt man Leidenschaft. Die Grundidee in den Anfängen lag auf der Hand. Bei so vielen technischen Eindrücken in der Autostadt ist ein Eisbecher ein willkommener Kontrapunkt. Beim Genuss finden die Gäste Ruhe. Zunächst importierte man die kalte Versuchung von Mövenpick aus der Schweiz. Vor drei Jahren wurde dann immer deutlicher, dass Nachhaltigkeit als Leitthema des automobilen Themenparks auch in der Gastronomie der Autostadt erlebbar sein sollte. Und so gut, wie das Eis der Eidgenossen ist, regional und in Bio-Qualität ist es nicht. Also habe man sich an die Arbeit gemacht, ein ursprüngliches Eis zu entwickeln. Ohne Zusätze, Fertigmischungen oder künstliche Aromastoffe.

Die Entdeckung des Eises

image »Auf diesem Gebiet gab es kaum Erfahrungen«, schmunzelt Schumann und fügt hinzu, dass viele diese Versuche, ein qualitativ hochwertiges Bio-Eis herzustellen, erst einmal belächelt hätten. Inzwischen dürfte die Eiszunft dem Projekt mit Respekt begegnen. Denn was sich da entwickelt hat, sucht seinesgleichen. Da ist zunächst das Produkt, das mit Zeit, saisonalen Bio-Rohstoffen und handwerklichem Können hergestellt wird – mit der bewussten Beschränkung auf fünf Eissorten. Zentral für die Vermarktung des edlen Desserts, ist der »Kalte Stein«. Sein »heißer Verwandter« ist für gehobene Gastronomie ein Begriff. Zur Herstellung unendlicher Sortenvielfalt ist die kalte Variante eine absolute Innovation. Am Ende des Gesprächs zaubert Schumann mit zwei Spateln ein echtes Geschmackserlebnis auf der Granitplatte. Zu den Grundsorten Vanille oder Yoghurt darf sich der Kunde in aller Ruhe verschiedene Zutaten aussuchen. Das Ganze wird individuell zusammengestellt, vermischt und auf einer krossen selbstgebackenen Waffel serviert. Ich entscheide mich für eine Mischung, auf die ich selbst nie gekommen wäre. Marcus Schumann schlägt ein Vanilleeis mit Kürbiskernöl und gerösteten Kürbiskernen vor. Und diese Wahl verdeutlicht nach nur einem Probelöffel das gesamte Konzept von »Cood and Creamy«.

»Cool and Creamy« macht Eisfreunde

image Auch wer eigentlich kein Freund von Eis ist. In der Autostadt wird er dieses Urteil überdenken. Was hier auf die Waffeln kommt, ist nicht in erster Linie nur süß, sondern vor allem aromatisch, angenehm cremig. Wenn eine Portion verspeist ist, hat man nicht das Gefühl, man müsse erst einmal ein großes Glas Wasser trinken, um für einen Flüssigkeitsausgleich sorgen zu müssen. Das Kürbiskernöl färbt nicht nur das Grundeis in ein an Pistazien erinnerndes Grün. Das leicht Nussige überzeugt sofort. Die gerösteten Kerne sind eine ebenso gesunde wie wohlschmeckende Crunch-Variante. Schließlich sieht’s einfach herrlich aus. Marcus Schumann lehnt sich entspannt zurück, während ich das Eis teste. Man merkt: Er hat nicht den geringsten Zweifel, dass es nicht schmecken könnte. Zurecht. Öffnungszeiten Cool and Creamy Mitte April bis Ende September (wetterabhängig) täglich 11:00 – 18:00 Uhr Bilder: Autostadt in Wolfsburg