Corona-Krise: So geht es dem Arche Noah Zoo in Braunschweig

Auch wenn keine Besucher kommen, müssen die laufenden Kosten für die Tiere gedeckt sein. Einige Mitarbeiter mussten entlassen werden.

von Julia Seidel


Die Ziegen im Gehege müssen zur Zeit ohne Besucher auskommen.
Die Ziegen im Gehege müssen zur Zeit ohne Besucher auskommen. | Foto: Pixabay

Braunschweig. In der letzten Woche mussten nicht nur viele Geschäfte aufgrund der Corona-Krise ihre Läden schließen. Auch Freizeiteinrichtungen wie der Arche Noah Zoo in Braunschweig haben seither geschlossen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Dies stellt den Zoo vor eine besondere Herausforderung, denn die laufenden Kosten unter anderem für den Unterhalt der Tiere bleiben bestehen. Wie der Zoo damit fertig wird, berichtet der Arche Noah Zoo Braunschweig auf Nachfrage von regionalHeute.de.


Auch, wenn keine Besucher mehr in den Zoo gelassen werden, so brauchen die Tiere dennoch ihre tägliche Pflege. "Die aktuelle Lage ist so, dass nur noch ein paar notwendige Tierpfleger im Zoo arbeiten. Die restlichen Mitarbeiter wie Handwerker, Gartenhelfer, Kassen- und Gastronomiekräfte mussten alle schweren Herzens entlassen werden", berichtet Peter Wilhelm, Prokurist und Geprüfter Tierpflegemeister. Für viele Mitarbeiter gebe es auch einfach keine Arbeit mehr. Soweit es geht, werde versucht die laufenden Kosten für Strom, Wasser, Müllgebühren und so weiter so gut es geht zu reduzieren. Dennoch fallen auch Kosten an, die nicht so leicht zu beeinflussen sind. Darunter fallen vor allem Futter, Einstreu, Heizung und Beschäftigungsmaterial für die Tiere. "Natürlich halten wir uns auch auf dem Laufenden, wenn es um staatliche Zuschüsse für diese Zeiten geht. Aber solange da noch nichts Konkretes in Aussicht ist, müssen wir einfach alles soweit es geht runterfahren, um durch unsere Rücklagen so lange wie möglich die Versorgung und Betreuung der Tiere sicherstellen zu können", so Wilhelm weiter.

Alles für die Tiere


Das wichtigste sei in dieser Zeit, dass die Tiere unbeschadet davonkommen und keine übermäßige Verschuldung stattfinde. Im Moment könne niemand sagen, wie lange die derzeitige Situation andauern werde und wann auch der Zoo wieder zum Alltag zurückkehren könne. Deswegen versucht der Zoo, sich auf ein halbes Jahr ohne Einnahmen einzustellen. "Wir als Familie Wilhelm betreiben den Zoo schon seit über 42 Jahren und das immer ohne jegliche Subventionen oder ähnliches und haben immer den Gewinn in den Ausbau beziehungsweise Unterhalt des Zoos investiert. Wir sind auf jeden Fall gewillt diese Zeit zu überstehen", erklärt Peter Wilhelm weiter.

Bislang gehe es den Tieren gut. Die verbliebenen Tierpfleger würden sich um die Tiere kümmern und die Futterlager seien noch gut gefüllt. Auch zu einem Lieferengpass an Futter solle es laut einem Lieferanten nicht kommen. Dennoch sei der Alltag ein anderer. Vor allem mache sich dies im Gehege der Ziegen und Schafe bemerkbar. Wo sonst vor allem viele Kinder die Tiere im Gehege besuchten und fütterten, seien die Tiere jetzt auf sich allein gestellt.

In diesem Jahr war auch die Fertigstellung eines neuen Löwengeheges geplant. Dies musste, ebenso wie die Eröffnung des Mangustenhauses mit Zwergmangusten und einem Königspython-Terrarium, welches zu Ostern eröffnet werden sollte, auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Alle Arbeiten in diesem Bereich würden ebenfalls ruhen.

Den Zoo Zuhause erleben


Über die Facebookseite des Zoos haben Besucher die Möglichkeit, die Tiere zu sehen und sich über die weitere Entwicklung des Zoos auf dem Laufenden zu halten. Auch auf Instagram ist der Zoo aktiv. Hier werden unter anderem Fotos und kleine Videos der Zoobewohner bei der Fütterung gezeigt. Über die Homepage des Zoos ist es außerdem möglich, den Zoo durch eine Tierpatenschaft zu unterstützen.


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