Region. Das neu gegründete Braunschweiger Unternehmen CORAT Therapeutics GmbH, hinter dem das junge Biotechnologie-Unternehmen YUMAB GmbH, eine Ausgründung der Technischen Universität Braunschweig, steht, ist bei der Entwicklung eines Medikamentes gegen COVID-19 bereits einen Schritt weiter. Wie das Unternehmen auf Anfrage von regionalHeute.de mitteilt, könne man voraussichtlich bereits im Frühjahr in die klinische Testphase gehen.
Aktuell würde bereits Material für die erste klinische Phase am Fraunhofer ITEM in Braunschweig produziert, danach müssten noch einige Tests durchgeführt werden, wie zum Beispiel die Ermittlung der Stabilität, wie YUMAB-Mitbegründer André Frenzel berichtet. Erst dann könnte final beim Paul-Ehrlich Institut der Beginn der klinischen Phase angefragt werden. "Wir rechnen aktuell mit einem Beginn im Februar/März 2021 und einer Dauer bis zirka Juli", so Frenzel. "Nach einer erfolgreichen ersten Phase, werden wir wahrscheinlich eine zweite klinische Phase durchführen müssen. Laut unserem konservativen Zeitplan können wir dann Mitte 2022 die Marktzulassung erreichen."
Wenn es die Umstände erfordern beziehungsweise zulassen, könne jedoch auch alles viel schneller gehen. Vorhergesagt werden könnte dies aber nicht. Während der klinischen Phase sollen auch schon erkrankte Menschen behandelt werden.
Das soll das neue Medikament bewirken
Das aktuell in der Entwicklung steckende Medikament zielt auf die Behandlung von erkrankten Personen ab. Darüber hinaus könne es auch prophylaktisch eingesetzt werden. So könne es zum Beispiel Gruppen zugutekommen, die einer hohen Dosis des Virus ausgesetzt sein können. Hierzu zählt unter anderem Krankenhauspersonal. Aber auch bei älteren Menschen und Herzpatienten, die zu den Risikogruppen zählen und bei denen Impfstoffe unter Umständen nicht oder nur schwach wirken, soll das Medikament vorsorglich gegeben werden können.
Arbeit "auf eigene Kosten"
An dem Projekt haben laut Frenzel seitens der YUMAB und der TU Braunschweig um die 50 Personen gearbeitet, die innerhalb und außerhalb des Labors tätig gewesen seien. Daneben habe man jedoch auch mit Kollegen aus ganz Deutschland zusammengearbeitet. "Ohne die wären wir nicht so weit gekommen", betont Frenzel. Gearbeitet hätten alle Beteiligten dabei während der Entwicklung "auf eigene Kosten", da das Projekt ansonsten finanziell bereits früh an seine Grenzen gestoßen wäre. Allein in die Forschung sei weit mehr als eine Million Euro geflossen, schätzt Frenzel. Die Kosten für die Produktion des klinischen Kandidaten seien dabei noch nicht einmal mit einberechnet.
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