Coronakrise: Landwirt überwältigt von Unterstützung

Durch die Coronakrise müsse Agrar-Betriebswirt nun schnell umdisponieren: Durch die verschärften Grenzkontrollen kommen die rumänischen Erntehelfer nun nicht mehr.

von Tanja Bischoff


Olaf Puls, Geschäftsführer von Papes Gemüsegarten freut sich über die große Hilfsbereitschaft aus der Region.
Olaf Puls, Geschäftsführer von Papes Gemüsegarten freut sich über die große Hilfsbereitschaft aus der Region. | Foto: Tanja Bischoff

Braunschweig. „Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen“ - mit diesem Aufruf in den sozialen Netzwerken suchte das Team von Papes Gemüsegarten Unterstützung für die kommende Ernte. Die Resonanz war riesig, über 100 Menschen zeigten sich hilfsbereit und boten ihre Mitarbeit an.


Die Spargelsaison hat bereits begonnen. Seit Jahren wird der Hof von einem festen Stamm Erntehelfern aus Rumänien unterstützt. Theoretisch dürften sie dank entsprechender Regelungen zwar einreisen, in der Praxis war aber die Reise vor Ungarn wegen geschlossener Grenzen zu Ende.

"Es muss schnell gehandelt werden"


Nun musste schnell gehandelt werden. Inspiriert von den vielen Solidaritätsbekundungen und gemeinsamen Aktionen in den Medien möchte auch Agrar-Betriebswirt Olaf Puls ein Zeichen setzen. Die Landwirtschaft stehe nun einmal an vorderster Front, um eine regionale Versorgung zu gewährleisten. Er habe zwar keine Angst, aber schon Respekt vor der aktuellen Lage. „Dinge, die für uns immer selbstverständlich waren, sind nun doch nicht mehr ganz so selbstverständlich“. Papes Gemüsegarten sei ein kleiner regionaler Betrieb mit einem vielfältigen Angebot. Eine schlechte Ernte könne hier schnell zu einem existenziellen Problem werden.

Puls zeigte sich überwältigt von der großen Resonanz, das Telefon stand am heutigen Donnerstag gar nicht mehr still. Viele Menschen, Bekannte und Unbekannte, boten Ihre Unterstützung an. Bereits am morgigen Freitag starten die ersten erfahrenen Helfer mit dem Spargelstechen. Auch vorbereitende Tätigkeiten, wie Gemüse pflanzen, Kartoffeln sortieren, Spargel sortieren und schälen sind zu erledigen. Viele der Helfer möchten sogar auf eine Entlohnung verzichten. Diese Geste gibt Puls gerne weiter und möchte den Gegenwert der geleisteten Arbeit dafür an die regionalen Kindergärten in Form von Obst- und Gemüseboxen spenden.

Der Agrar-Betriebswirt hofft, dass die Politik eine schnelle Lösung für die langjährigen Erntehelfer aus Rumänien findet. Mit vielen dieser Familien ist Puls seit Jahren befreundet und hat so manche schwierigen Zeiten gemeistert. Sie gehören für ihn ebenfalls zum Team. Dank der vielen Solidaritätsbekundungen ist Olaf Puls für die kommenden Tage zuversichtlich und macht sich jetzt an die konkrete Planung.


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