Das Thema Bier wird immer umfangreicher. Craft-Biere entwickeln eine Eigendynamik, wie wir sie sonst vor allem beim Wein oder bei Spirituosen kennen. Im September hatte das Klostergut Wöltingerode sein Produkttableau in diesem Sinne erweitert.
Klosternacht, Klosterkeller, Klosterkräuter und Klosterkrug heißen die neuen, handgemachten Biere vom Klostergut. Die Spezialitäten sind preislich mit 6,99 € auch im Weinpreissegment angesiedelt. Der Aufwand, der dahinter steht, rechtfertigt den Preis aber allemal. Und: Solche Biere trinkt man anders als das Feierabendbier. Mit 3.000 Flaschen sind die Craftbiere zudem limitiert, handabgefüllt, etikettiert und nummeriert. Also eine echte Rarität. Für die Entwicklung dieser Biere haben sich ein Brauer und ein Biersommelier zusammengetan. Der 3-Sterne-Biersommelier Matthias Kliemt war von Anfang an fasziniert, an dem historischen Ort solche Produkte zu kreieren: »Die Traditionen des Klosters Wöltingerode haben mich unglaublich inspiriert. Zwischen Kräutergarten und Holzfasslager sind die Ideen förmlich gesprudelt«.
Klosternacht zum Dessert
Ich habe mich zunächst mit der HarzCraft Klosternacht »beschäftigt«. Man muss so ein Bier schon zelebrieren und damit eine ganz neue Bierkultur erlernen. Das fängt schon bei den Gläsern an. Ich habe ein nach oben hin offenes Weinglas genutzt, sodass sich die Aromen besser entfalten konnten (das sah allerdings nicht sehr flogen aus… ;). Echte Craftbier-Liebhaber haben natürlich längst eigene Glasformen zur Verfügung. Die Klosternacht ist ein richtiges Dessertbier, das bei der Verkostung herrlich rund und schwer wirkte. Wie eine Beerenauslese. Zu einem Mousse au Chocolat passte die Klosternacht blendend, weil sie die schokoladigen Aromen gut aufnahm. Verantwortlich dafür mag das Chocolate Malz sein. Weitere benutzte Malze sind ein Pilsener Malz, ein helles Karamellmalz und ein Röstmalz. Für die Hopfennote sorgt der Bitterhopfen Taurus. Die angenehmen Röstaromen stammen aus dem Bourbonfass, in dem das Bier gelagert wird. Ein Bier mit Holzfassaromen zu kosten, das eröffnet wirklich neue Bierhorizonte, die sich auch Bierpuristen nicht entgehen lassen sollten. Hier kann man die Craftbiere aus Wöltingerode auch online bestellen.