Niedersachsen. Digitale Darmkrebsfrüherkennung: DasLab – ein Unternehmen für personalisierte und hybride Gesundheitsvorsorge sowie digitale Labordiagnostik – und die AOK Niedersachsen bieten ihren Kunden ab sofort eine Darmkrebsfrüherkennung für zu Hause an. Versicherte der Gesundheitskasse ab 50 Jahren und ab 35 Jahren bei familiärem Darmkrebsrisiko können das neue Angebot für Darmkrebsfrüherkennung kostenlos nutzen. Das teilt die AOK in einer Pressemeldung mit.
Nach RKI-Zahlen erkranken jedes Jahr etwa 55.000 Menschen in Deutschland neu an Darmkrebs – in Niedersachsen sind es rund 5.600 Betroffene. Darmkrebs ist bei Männern die dritthäufigste, bei Frauen sogar die zweithäufigste Krebserkrankung und eine der häufigsten krebsbedingten Todesursachen in Deutschland.
"Niedrigschwellige Versorgung"
Frank Preugschat, Geschäftsführer Versorgungs- und Leistungsmanagement, AOK Niedersachsen: „Darmkrebsfrüherkennung kann Leben retten, denn es bestehen bessere Heilungschancen bei einer frühen Diagnose. Um dafür weiter zu sensibilisieren, braucht es neue Angebote. Ab sofort bieten wir unseren Versicherten mit unserem Partner DasLab einen unkomplizierten Test für zu Hause an und schaffen hier eine niedrigschwellige Versorgung.“
Dr. Daniel Fallscheer, Mitgründer & Geschäftsführer, DasLab: „Unsere Partnerschaft mit der AOK Niedersachsen ist ein großer Schritt Richtung präventiver, vernetzter Gesundheitsversorgung. Gemeinsam setzen wir auf Früherkennung und eine digitale Infrastruktur, die ein niederschwelliges Screening ermöglicht. Unser Ziel ist eine Zukunft, in der alle im Gesundheitswesen nahtlos kommunizieren können und Patientinnen und Patienten zeitnah, unkompliziert und effizient behandelt werden.“
So funktioniert’s:
Anspruchsberechtigte Versicherte können das Testkit über die Webseite der AOK Niedersachsen bei DasLab kostenlos bestellen. Es wird diskret nach Hause geliefert. Die Versicherten führen die Probenentnahme gemäß der beiliegenden Schritt-für-Schritt-Anleitung bequem und einfach zu Hause durch. Der iFOBT (immunologischer fäkaler okkulter Bluttest) ist ein Test, der verwendet wird, um Blut im Stuhl nachzuweisen, was auf verschiedene gastrointestinale Erkrankungen, einschließlich Darmkrebs, hinweisen könnte.
Die entnommene Probe wird sicher mit einem vorfrankierten Rücksendekarton in ein zertifiziertes DasLab-Partnerlabor gesendet. Die sichere Auswertung des Tests erfolgt innerhalb kurzer Zeit ab Eintreffen im Labor. Das Ergebnis gibt es bequem digital mit der Option, eine Videosprechstunde mit dem DasLab-Partner TeleClinic in Anspruch nehmen zu können, um eine schnelle medizinische Einordnung der Ergebnisse zu erhalten.
Früherkennung rettet Leben
Positive Entwicklung: Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung werden in Niedersachsen wieder verstärkt wahrgenommen. Der „Früherkennungsmonitor“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt bei Koloskopien im Rahmen des Darmkrebs-Screenings von 2019 auf 2022 einen Anstieg von 10,3 Prozent. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass Männer die Untersuchung seit 2020 bereits ab einem Alter von 50 Jahren in Anspruch nehmen können und die Krankenkassen hier ein organisiertes Einladungsverfahren etabliert haben.
Die Früherkennungsuntersuchungen innerhalb der Regelversorgung – der Stuhltest sowie die Koloskopie (Darmspiegelung) – können weiterhin beim Arzt in Anspruch genommen werden. Hierbei gibt es folgende Altersstufen und Voraussetzungen: Für Frauen zwischen 50 und 54 wird einmal im Jahr ein Stuhltest bezahlt. Nach dem 55. Geburtstag können sie alle zwei Jahre einen Test machen - oder sie entscheiden sich für eine Darmspiegelung beim Facharzt. Als reine Früherkennung sind zwei Darmspiegelungen vorgesehen - die zweite im Normalfall zehn Jahre nach der ersten.
Männer haben ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Deshalb können sie ab 50 Jahren zweimal eine Darmspiegelung in Anspruch nehmen, fünf Jahre früher als Frauen. Alternativ zur Darmspiegelung können auch Männer zwischen 50 und 54 einmal im Jahr einen Stuhltest machen - und nach dem 55. Geburtstag alle zwei Jahre.
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