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Das erste Wolfenbütteler Kaffeebier ist da

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Das neue Kaffeebier ist da. Fotos: Andreas Molau
Das neue Kaffeebier ist da. Fotos: Andreas Molau



Wolfenbüttel. Die Rösterei Treccino und die Brauerei Mad Dukes haben zusammen ein Kaffeebier kreiert, das heute in der Caffèbar »Am Alten Tore« vorgestellt werden wird.

Wer ins Treccino »Am Alten Tore« in Wolfenbüttel kommt, denkt wahrscheinlich nicht sofort an Bierspezialitäten. Monika und Andreas Steinig haben es vor einigen Jahren gewagt, in der beschaulichen Lessingstadt eine richtige Rösterei ins Leben zu rufen. Und seitdem hat der Kaffee mit dem roten Etikett immer mehr Freunde innerhalb und außerhalb der Stadtgrenzen gefunden. Dass der Gerstensaft trotz der Vorliebe für die feinen Arabica Spezialitäten einmal eine Rolle in der Caffèbar spielen würde, hätten die beiden Röster am Anfang sicher nicht gedacht. Nun aber ist es so weit: An diesem zweiten Adventssamstag können die beiden Wolfenbüttels erstes Kaffeebier zum Verkauf anbieten. »Beim Verkaufsstart werden wir die neue Spezialität natürlich auch zur Probe anbieten. Aber dann ergänzt das Kaffeebier unser Genussangebot für zuhause«, erklärt Monika steinig. Für all diejenigen, so Andreas Steinig, die eine ganz neue Facette des Kaffees kennenlernen wollen. »Die braunen Bohnen sind so vielseitig, dass man einfach unendlich viele Möglichkeiten für neue Geschmackserlebnisse hat«, lacht er.

Die Begegnung


Dass aus der Idee Wirklichkeit werden konnte, haben die beiden vor allem den »Jungs« von den »Mad Dukes« zu verdanken. »Die erste Idee für ein Kaffeebier kam im Kreise von Rösterkollegen in Hannover auf«, berichtet Andreas Steinig. Diese Idee blieb aber zunächst erst einmal ein Traum, bis in der Lessingstadt die »verrückten Herzöge« auftauchten. Im August letzten Jahres gab es das erste Porträt über die Bierbrauer bei »regional kulinarisch«. Und das Gespräch über das neue Bier aus Wolfenbüttel fand natürlich bei einem guten Kaffee im Treccino statt. Andreas Steinig wandte sich gleich an die Nachwuchsbrauer und die fanden das Projekt gut. »Auch wenn wir nicht die typischen Schwarzbiertrinker sind: Das klang sehr spannend«, erinnert sich Marcel Hotopp von den Dukes, der jetzt in der Caffèbar die ersten Flaschen vor der Vorstellung mitbringt. Die werden aber natürlich erst nach der Verkostung einer neuen Kaffeesorte probiert.


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Ein weiter Weg


Dass die Realisierung doch mehr als ein Jahr dauerte, so erklärt Hotopp, sei natürlich auch der schwierigen Aufbauphase der Wolfenbütteler Bierbrauer geschuldet. Bevor das erste »Weizenbütteler« marktfähig war, brauchte es viel Energie und Engagement. Denn das Projekt wurde neben der normalen Erwerbsarbeit gestemmt. Und noch heute geht es bei den »Mad Dukes« hemdsärmelig zu. »90 % der Kunden und Händler kennen wir noch persönlich und erledigen die Lieferungen mit dem Fahrrad oder dem Auto«, erzählt Marcel Hotopp. Wie schwer der Weg für ein kulinarisches Projekt ist, wissen auch Monika und Andreas Steinig: Denn von der roten Ape auf dem Wochenmarkt bis hin zur inzwischen renommierten Rösterei galt und gilt es auch manch Hürde aus dem Weg zu räumen. Von dem, was sich die beiden »Kaffeenarren« erträumt haben, wird immer mehr Wirklichkeit: Seit diesem Jahr gibt es auch Kaffeeseminare über Anbau und Aufbereitung. Bald soll das Thema Zubereitung auf der Agenda stehen. Und nun gibt es sogar das Kaffeebier.

Geschmackliche Harmonien


Mangels Bierglas probieren wir das Gebräu aus Weinkelchen – was für den edlen Trunk aber sogar zu passen scheint. »Von Anfang war klar, dass wir wirklich ein hochwertiges Produkt herstellen wollen, bei dem wir keine Kompromisse eingehen wollten« versichert Marcel Hotopp. Eine reine Mischung der beiden Getränke kam also nicht in Frage. Wann der Kaffee zugesetzt werden sollte war die nächste. Vor dem Kochen würde der Kaffee Aroma verlieren – also gaben sie ihn zur Gärung dazu. Die Flaschenetiketten sind aufwendig und gleichzeitig witzig im »Wolfenbüttel-Style« gestaltet. Das Schloss steht Pate und eine barocke Gesellschaft. Der passende Name dazu: Casanova. Das Ganze ist, wie es sich für die ehemalige Residenz gehört, mit Gold verziert. Das Bier steht Kaffeeschwarz im Kelch, hat eine angenehme, nicht zu starke Kohlensäure und einen stabilen Schaum. Gleich im Antrunk spürt man, wie sich die Röstaromen des Malzes und die des Kaffees harmonisch ergänzen. »Nachdem wir erst einen nicht so befriedigenden Versuch mit einem Cold Drip Extrakt hatten, wusste ich gleich, dass wir eine Sorte aus unserer Espresso-Hausmischung verwenden sollten«, erinnert sich Monika Steinig. Deren schokoladige Note sei genau die Ergänzung zu den kräftigen Röstaromen des Malzes, ergänzt Andreas Steinig. Und das Ergebnis hatte dann alle Beteiligten sofort überzeugt. Nur ein paar Stellschrauben waren noch zu drehen, bis das Produkt genussfertig war.

Nun ist es so weit


Brauer und Röster sind sich im Gespräch schnell einig: Das Kaffeebier soll Genussmenschen ansprechen, die das besondere Geschmackserlebnis suchen. »Natürlich trinkt man dieses Bier anders, als das normale Feierabendbier«, lacht Marcel Hotopp. Die Craftbeer-Szene hat in Deutschland ja schon der Deutschen zweitliebste Beschäftigung – nach Kaffeetrinken – neu erfunden. Und sie hat dabei auch die Genregrenzen gesprengt. Was lag also näher, als diese beiden beliebten Getränke einfach einmal zu kombinieren. Bei den Probesuden haben die »Mad Dukes« bereits eine Fangemeinde der neuen Wolfenbütteler Spezialität gefunden. »Am Samstag wollen wir dann das Kaffeebier auch unseren Kunden vorstellen und sind sehr gespannt auf die Reaktionen«, meint Monika Steinig. »Regional kulinarisch« konnte sich vor Ort schon überzeugen, dass das Ergebnis wirklich gut ist. Passionierte Biertrinker werden die Abwechslung lieben und die Bierskeptiker werden erleben, dass Bier und Kaffee auch »ganz anders können«…