Die Bohne ist ein Gesundwunder und schmeckt dazu noch richtig gut. Und das Beste: Zurzeit hat sie Saison. Wir schauen, woher sie kommt und was man mit ihr machen kann.
Die Bohne. Sie führt ein stiefmütterliches Leben in der Kulinarik. Das liegt vielleicht daran, dass sie schon immer in Hülle und Fülle vorhanden war in unseren Breiten. Was man hat, schätzt man weniger. Deshalb das Sprichwort« »Das interessiert mich nicht die Bohne.« Im Mittelalter galt das Gemüse als so gewöhnlich, dass es ein Symbol für das Unbedeutende war. Heute wissen viele nicht, was sie mit dieser ganz und gar nicht unspektakulären Pflanze anstellen sollen, die es in den Gärten jetzt zu ernten gibt. Bohnen, das sind übrigens sowohl die Hülsen – also zurzeit die zarten Grünen Bohnen - als auch die nierenförmigen Samen. Ursprünglich stammen sie aus Mittelamerika. Durch fantasievolle Züchtung gibt es mittlerweile fast 500 Sorten.
Je frischer desto besser
Für die grünen Bohnen, die in diesen Tagen frisch auf den Tisch kommen sollten gilt: Je jünger desto besser. Die Sorten Prinzess, Kenia oder Haricot Verts schmecken besonders gut. Die späteren nierenförmigen Samen stecken jetzt noch in den Hülsen. Gemeinsam ist beiden, dass sie nicht nur lecker sind, sondern auch außerordentlich gesund. Neben entwässerndem Kalium sind vor allem Magnesium, Zink, Fluor und Selen sowie mehrere B-Vitamine enthalten. Wer sich gesund ernährt, braucht keine Pillen. Roh gegessen werden dürfen sie aber in keinem Fall. Um den giftigen Eiweißstoff Phasin unschädlich zu machen, muss man die Bohnen mindestens acht Minuten kochen.
Birnen, Bohnen und Speck
In unseren Breiten aß man früher gern Birnen, Bohnen und Speck. Kartoffeln hielten unsere Großeltern nicht für erwähnenswert. Die sind sowieso drin. Die Mischung aus Süßem und Herzhaften wird heute immer beliebter. Zuerst wird ein Stück Speck oder Schweinebacke in einem halben Liter Wasser zum Kochen gebracht und bei schwacher Hitze eine Stunde gegart. Grüne Bohnen uns Kartoffelstücke dazu und Bohnekraut darüber legen. Die Birnenspälten kommen die letzten 20 Minuten auf den Eintopf, der noch mit Salz, Pfeffer und Petersilien abgeschmeckt wird. Der Speck wird geschnitten und mit Senf serviert. Dazu passt ein frisches Bier aus der Region.
Die Bohne geht um die Welt
Die Franzosen, und nicht nur die, mögen Cassoulet. In Griechenland kommen bei der Fasolada zu den grünen Bohnen Tomaten und Thymian, in den USA, wo sie in der Pfanne gebraten werden, Schinken. Sehr lecker ist auch die asiatische scharfe Variante in Kokosmilch. Man kann einen leckeren Salat zubereiten oder Bohnen im Speckmantel servieren. Wie bei anderem Gemüse auch, hängt der Geschmack von den Wachstumsbedingungen ab. Je Mineralstoffreicher und natürlicher das Wachstum, umso besser der Geschmack. Trotzdem sollte man nie auf Bohnenkraut verzichten, die den Geschmack natürlich anheben. Viele gute Gründe, sich für die Bohne zu interessieren.