Das Leid der Straßenkatzen: Mehr Geld für Kastrationen

Die Landesregierung stellt nun mehr Geld für die Kastrationen zur Verfügung, für weniger leidende Tiere.

Symbolbild. (erstellt mit Adobe Firefly)
Symbolbild. (erstellt mit Adobe Firefly) | Foto: regionalHeute.de

Region. Das Land Niedersachsen startet erneut die jährliche Aktion zur kostenlosen Kastration von freilebenden Hauskatzen. Die diesjährige Katzenkastrationsaktion findet in zwei Zeiträumen statt: vom 19. August bis 15. September 2024 sowie vom 4. November bis 15. Dezember 2024. Unter der Federführung des „Deutschen Tierschutzbund Landestierschutzverband Niedersachsen e.V.“ und mit Unterstützung von Tierschutzorganisationen und Tierärzten werden rund 3.500 verwilderte Hauskatzen kastriert, gekennzeichnet und registriert. Dafür stellt das Land jetzt mehr Geld zur Verfügung.



Die Aktion richtet sich an Tierschutzvereine, Tierheime und ehrenamtliche Betreuer von kontrollierten Futterstellen. Niedersachsen stellt dafür erstmals 400.000 Euro zur Verfügung, unterstützt durch Spenden von fünf Tierschutzorganisationen, wodurch insgesamt 475.000 Euro bereitstehen. Seit Beginn der Aktion vor sieben Jahren konnten bereits über 15.000 verwilderte Katzen kastriert und registriert werden.

Engagement der Grünen: Fortsetzung des Kampfes gegen Tierleid


Die rot-grüne Landesregierung hat die Fördermittel für die Kastration von Streunerkatzen erhöht, was die Durchführung der Aktion in zwei Zeiträumen ermöglicht. Der grüne Landtagsabgeordnete Heiko Sachtleben aus Peine betont die Dringlichkeit dieser Maßnahme. „Viele der Katzen sind unterversorgt und schon in jungen Jahren so krank, dass sie kaum älter als vier oder fünf Jahre werden“, sagte Sachtleben. Er appelliert an die Mithilfe von Tierheimen, Tierschutzvereinen und Ehrenamtlichen, die wissen, wo sich die Streunerkatzen aufhalten und welche Tiere am dringendsten Hilfe benötigen.

Ähnlich äußerte sich auch der grüne Landtagsabgeordnete Christian Schroeder, tierschutzpolitischer Sprecher seiner Fraktion, aus Gifhorn. Er lobte die Spendenbereitschaft und das Engagement der Ehrenamtlichen. Ohne menschliche Betreuung und Versorgung drohe vielen Katzen der Tod durch Mangelernährung und Infektionskrankheiten. Beide Politiker betonen, dass die Kastration das wirksamste Mittel sei, um die Population freilebender Katzen zu kontrollieren, und rufen private Katzenhalter dazu auf, ihre Tiere vor dem ersten Freigang kastrieren zu lassen.

Rahmenbedingungen und Teilnahme


Kostenlos kastriert werden freilebende Hauskatzen ab dem Alter von vier Monaten. Interessierte sollten sich bei den umliegenden Tierarztpraxen erkundigen, ob diese an der Aktion teilnehmen. Die eingefangenen Katzen müssen bei der zuständigen Stadt oder Gemeinde als Fundtiere gemeldet werden. Termine werden von teilnehmenden Tierarztpraxen vergeben, die auch die weiteren Formalitäten erledigen. Zum Termin ist der Personalausweis der Überbringer beziehungsweise die Erlaubnis nach Paragraph 11 Tierschutzgesetz sowie ein Nachweis der Gemeinnützigkeit vorzulegen.

Die Katze wird bei der Kastration in der Tierarztpraxis mit einem Mikrochip versehen und als Fundtier der Gemeinde registriert. Pro Tierarztpraxis können im jeweiligen Aktionszeitraum 40 Katzen kastriert werden. Interessierte finden alle Teilnahmebedingungen und Formulare in den teilnehmenden Tierarztpraxen und im internen Mitgliederbereich der Tierärztekammer Niedersachsen.

Hintergrund und Ziele der Aktion


In Niedersachsen leben über 200.000 freilebende Hauskatzen unter oft elenden Bedingungen. Die unkontrollierte Vermehrung dieser Katzen führt zu Mangelernährung und Krankheit. Durch die Kastration wird die Population wirkungsvoll eingedämmt. Dies funktioniert jedoch nur, wenn auch private Katzenhalter ihre Tiere kastrieren lassen, bevor sie Freigang haben. So kann das Leid der Tiere reduziert und die Population unter Kontrolle gehalten werden.

Mit der erneuten Durchführung der Kastrationsaktion setzt Niedersachsen ein starkes Zeichen für den Tierschutz und den Kampf gegen das Leid der freilebenden Katzen.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Tiere Katze