Date Rape: Landeskriminalamt warnt vor Vergewaltigungs-Trick

Das Landeskriminalamt verzeichnet immer mehr Fallzahlen. Die Geschädigten leiden oft ihr ganzes Leben lang.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen hat einen gefährlichen Trend im Bereich der sexuellen Straftaten identifiziert. So gebe es immer mehr Fälle des sogenannten "Date Rape". Das LKA richtet sich deshalb mit einer Warnung an die Bevölkerung.



Beim "Date Rape" findet in der Regel zunächst eine Kontaktaufnahme zwischen Opfer und Täter häufig über Dating-Apps statt. Haben sich die Beteiligten dann einvernehmlich auf eine Verabredung geeinigt, erwartet das Opfer am Ende allerdings eine schreckliche Überraschung. Nachdem die Zielperson angelockt worden ist, kommt es zu erzwungenen sexuellen Handlungen. Das LKA habe in den zurückliegenden Jahren eine erhöhte Anzahl von Vergewaltigungen registriert, die auf den "Date Rape"-Trick zurückzuführen sind.

Steigende Fallzahlen


Recherchen und Auswertungen haben ergeben, dass es bis Juli 2022 zu etlichen solcher Vergewaltigungen gekommen sei. Wahren die Zahlen in den Jahren 2019 und 2020 in Niedersachsen noch deutlich im einstelligen Bereich, würde man nun von einer zweistelligen Fallzahl sprechen. Diese Zahlen wurden mithilfe der Eingangsstatistik erhoben. Dazu gehörten auch Fälle, die noch nicht an die Staatsanwaltschaft weitergegeben wurden, weswegen der Datenbasis noch Schwankungen unterliegen können.

"Date Rape" stellt im Vergleich zu den Gesamtzahlen der Vergewaltigungen zwar nur einen geringen Prozentanteil (zwischen 1 und 3,5 Prozent) dar, anhand der steigenden Zahlen ist ein Trend aber absehbar. Generell hat die Polizei Niedersachsen in den Jahren 2019 bis 2021 eine mittlere dreistellige Anzahl an Vergewaltigungen registriert. Das Niveau der Vorjahre sei bis Juli aber bereits erreicht worden.

Hohes Dunkelfeld


Das LKA Niedersachsen vermutet bei dem Phänomen "Date Rape" ein hohes Dunkelfeld, da Taten oftmals der Polizei nicht angezeigt würden. Die Polizei Niedersachsen rät in diesem Zusammenhang allen Opfern von sexualisierter Gewalt, diese schnellstmöglich anzuzeigen und den Kontakt zur Polizei zu suchen. Besonders geschulte Polizeibeamtinnen und -beamte würden das Erlebte einfühlsam besprechen und die Anzeige sensibel aufnehmen.

Die Polizei warnt: "Seien Sie nicht bei jeder neuen Bekanntschaft misstrauisch, aber seien Sie aufmerksam. Haben Sie ein komisches Gefühl bei dem, wie sich die Person benimmt, was sie sagt, wie sie mit Ihnen umgeht? Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, wenn es um das Verhalten Ihrer Verabredung geht. Verabreden Sie sich die ersten Male an öffentlichen Orten. Das reduziert die Gefahr von Übergriffen und bietet Ihnen einen Schutzraum."

Grundsätzlich sei "Date Rape" kein Phänomen, welches sich nur auf Internetkontakte beschränkt. Sexuelle Handlungen gegen den Willen können bei jeder Art neuer Bekanntschaft entstehen.


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