Datenschutzbedenken: Warnung vor der KI-App DeepSeek

Chinesischer ChatGPT-Konkurrent unter Datenschutzverdacht - Die KI-App DeepSeek könnte ein Risiko für Nutzer in der EU darstellen.

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deepseek.com (Symbolfoto) | Foto: regionalHeute.de

Niedersachsen. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen (LfD) hat vor der Nutzung der KI-Anwendung DeepSeek R1 (DeepSeek) gewarnt. In einer aktuellen Pressemitteilung macht die Behörde auf erhebliche Datenschutzrisiken aufmerksam, die mit der Verwendung des KI-Tools verbunden sind. Insbesondere sieht der LfD Niedersachsen Defizite in der Einhaltung der europäischen KI-Verordnung sowie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).



„Auch chinesische Unternehmen müssen rechtskonform mit den Daten europäischer Bürgerinnen und Bürger umgehen, wenn sie ihre Apps in Europa anbieten“, erklärte Denis Lehmkemper, Landesbeauftragter für den Datenschutz Niedersachsen. „Wir müssen aber davon ausgehen, dass es bei DeepSeek noch erheblichen Nachholbedarf beim Datenschutz gibt.“

Besonders problematisch ist laut der Behörde der Umgang mit Nutzerdaten. So lasse sich der Datenschutzerklärung von DeepSeek entnehmen, dass jegliche Eingaben sowie hochgeladene Dokumente uneingeschränkt aufgezeichnet, übertragen, gespeichert und analysiert werden. Zudem weise das Unternehmen selbst darauf hin, dass es nach chinesischem Recht verpflichtet werden kann, Daten an den chinesischen Geheimdienst sowie andere Sicherheitsbehörden weiterzugeben.

Kein Ansprechpartner für die EU


Ein weiteres großes Problem stellt die fehlende Präsenz eines rechtlichen Vertreters in der Europäischen Union dar. Da das Unternehmen nicht in der EU ansässig ist und keinen entsprechenden Ansprechpartner benannt hat, sieht der LfD Niedersachsen die Zusammenarbeit mit europäischen Datenschutzbehörden als unsicher an. „Datenschutzverletzungen und ein Missbrauch von Daten werden faktisch nur sehr schwer zu unterbinden und zu ahnden sein“, heißt es in der Mitteilung.

Die Behörde empfiehlt daher, vor der Nutzung von DeepSeek und ähnlichen KI-Tools besonders auf Datenschutzaspekte zu achten und nach Alternativen zu suchen, die den europäischen Standards entsprechen. Weitere Informationen und detaillierte Empfehlungen zur Nutzung von KI-Anwendungen stellt der LfD Niedersachsen auf seiner Webseite bereit: https://lfd.niedersachsen.de/deepseek