Frankfurt/Main. Am Mittwoch hat der Dax erneut leicht nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 19.433 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. An der Spitze der Kursliste standen kurz vor Handelsschluss MTU, die Deutsche Bank und Siemens Energy, am Ende Adidas, Sartorius und Qiagen.
"In den vergangenen 24 Stunden gab es für die erfolgsverwöhnten Anleger rund um den Globus die berühmte kalte Dusche", sagte Konstantin Oldenburger von CMC Markets. "Wenn es an der Börse langsam, aber stetig aufwärts geht, kommt einem die Kursreaktion auf die Nachrichten über eine mögliche Konjunkturschwäche im Chipsektor, wenn man ASML als Maßstab nimmt, schon wie ein kleiner Crash vor."
Tatsächlich sei der Tag aber auch deshalb ein Schock für viele Anleger gewesen, da Aktienschwergewichte wie Nvidia und Apple gerade dabei waren, neue Allzeithochs zu erreichen und so die Kurskorrekturen vor allem "aus psychologischer Sicht" wehtaten. "Darüber hinaus färbt die immer näher rückende Präsidentschaftswahl in den USA auf die Märkte ab."
Wahlen und geopolitische Entwicklungen machen Investoren in der Regel nervös. "Das Rennen um das Weiße Haus und der Konflikt im Nahen Osten sind aktuell die mit der größten Unsicherheit behafteten Einflussfaktoren, die Investoren als Risiken zwar derzeit beiseiteschieben, aber immer im Hinterkopf haben", so Oldenburger. Grundsätzlich sei es aber genau das, was dem aktuellen Anstieg helfe.
"Eine Binsenweisheit an der Wall Street besagt, dass Bullenmärkte Hürden brauchen, um sie zu überwinden. Damit ist gemeint, dass Aktien frisches Geld brauchen, um weiter zu steigen", so der Marktanalyst. "Gibt es zudem die Zweifler und Skeptiker, die noch nicht das Handtuch geworfen haben, unterstützt dies die Rally zusätzlich."
"Die vergangenen Tage können damit auch für den Dax weiterhin als Ausbruchsversuch über das alte Allzeithoch bei rund 19.500 Punkten gewertet werden." Der Markt befindet sich derzeit weiterhin gut 500 Zähler über seinem Tiefpunkt der vergangenen Woche und damit aus technischer Sicht in einer komfortablen Situation.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochnachmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0878 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9193 Euro zu haben.
Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 17 Uhr deutscher Zeit 73,58 US-Dollar; das waren 67 Cent oder 0,9 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
mehr News aus der Region